Hallo Experten,
ich habe seit 4 Monaten eine Vitodens 200-W, die für meine Begriffe ein ungewöhnliches Modulationsverhalten zeigt. Wenn sich die Modulation in einem niedrigen Bereich bewegt (12-20%) passiert es hin und wieder, dass sich der Modulationwert auf exakt 33% innerhalb weniger Sekunden erhöht. Der Brenner läuft dann 1-2 Minuten mit diesen 33% bevor er abschaltet. In dieser Zeit steigt die Kesseltemperatur deutlich über den Sollwert, zB auf 60° statt 44°. Nach wenigen Minuten startet der Brenner neu, moduliert aber nach der Startphase nicht auf die üblichen 12% runter, sondern bleibt bei wieder exakt 33% stehen. Das Ergebnis ist wieder eine zu hohe Kesseltemperatur mit Abschaltung nach wenigen Minuten. Das ganze Prozedere wiederholt sich mehrfach, bis der Brenner dann doch irgendwann auf 12% runtermoduliert. An Tagen, wo dieses passiert, habe ich 20-40 Starts mehr als üblich und einen erhöhten Gasverbrauch.
Eine Suche im Internet ergab, dass sich ältere Anlagen offenbar bei starken Wind ähnlich verhalten. Bei mir tritt dieses Verhalten allerdings auch ohne Wind an ruhigen Herbsttagen auf.
Hat jemand eine Idee womit sich diese "33%-Modulation" erklären lassen und was man dagegen tun kann?
Besten Dank im vorab für Eure Hilfe,
Wolf
Hallo Fritzchen,
Die Daten zur Grafik stammen aus einem HOBO U12 4-Kanal Datenlogger den ich mit in Rente genommen habe mit dem 2 Temperaturspuren und 6 Signalspuren aufgezeichnet werden können. Das hat nichts mit dem Vitodens zu tun. Später habe ich das inoffizielle Programm Viessdata 2.0 gefunden mit dem (bei der alten Steuerung B2HB) die Steuerung direkt angezapft werden kann. Wichtig war mir das die Modulation und die Vorgaben mit dabei sind. Das läuft bis Heute noch so mit.
Grüsse Leuchtturm83
Atec Abströmdüse:
Ich habe diese Abströmdüse vor ca 3 Wochen in Abstimmung mit Werk und Schornsteinfeger vom Heizungsbauer installieren lassen. Die Windempfindlichkeit hat sich wenn überhaupt nur unwesentlich verbessert. Es sieht aber besser aus😢😢
Moin moin,
dass ist natürlich sehr schade..
Bin auch noch am überlegen diese Abströmdüse zu installieren. Wie lang ist dein Mündungsrohr denn eigentlich?
Grüße von der Windigen Ostsee
Schachtlänge ca 10m, 80er Rohr, habe den Rohrüberstand auf 4 cm kürzen lassen.
Grüße aus dem heute Mal nicht windigen Bottrop
Ich kann mich nicht beklagen. Nur bei richtig stürmischem Wetter, wie letzten Mittwoch mit Böen bis zu 70 km/h, greift die Sturmschaltung und die Modulation geht hoch auf Werte zwischen 17% und 30%. Kaum lässt der Wind nach, ist alles o.k. Bei leichtem bis normalem Wind (nicht Sturm!) ist alles stabil zwischen 7% und 13% Modulation.
Blau ist VL, grün ist RL. Evtl. hat sogar die höhere AT (rot) beim Takten mitgewirkt.
Kann mir gut vorstellen das diese Abströmdüse stylisch aussieht. Mega währe jetzt noch eine eingebaute rote LED die auf und abschwillt, oder so wie bei dem Knight Rider- Auto im Kühlergrill so als Weihnachtsbeleuchtung. 🙂
Meine letzte Sturmschaltung war beidem echten Sturm am 21.10.21.
Letzte Woche hatte ich ganze 11 Starts bei 166,7 Betriebsstunden.
Im gesamten November 2021 waren es 85 Starts.
Im November 2019 nach Installation des neuen Kessels und vor der Schornsteinmodifikation waren es noch 859 Starts wovon die meisten der Sturmschaltung und dem damit zusammenhängenden Kurzzeittakten zuzurechnen sind.
Grüsse Leuchtturm83
@thorsten_ hast du auch diese Abströmdüse drauf? Und auch ein 80er Rohr? Oder wie sieht deine Abgasanlage aus?
@Leuchtturm83 Und wie hast du das ganze letztendlich in den Griff bekommen? Welche Modifikation hast du in Angriff genommen?
Bin leider schon bei 3500 Starts..und das Gerät ist grade 2 Monate Installiert.. Läuft eigentlich fast immer durch. Außer wenn wir Wind haben. Und den haben wir zur Zeit fast jeden bis jeden 2ten Tag.
Mündungsrohr ist ca. 25cm über Ansaugung.
Schönen Abend noch! 🙂
Ich habe die Abgasanlage und Haube von Skoberne. Bild siehe hier
Rohrdurchmesser ist 60 mm. Rohr geht über ca. 11 m vom Keller ins Dachgeschoss.
Ich schließe aus deinem Beitrag, dass die Anlage auch mit dem Original 60er skoberne windempfindlich ist. Das beantwortet meine Frage ob ein Umbau der Abgasanlage auf 60 er die Situation verbessern könnte.
Noch folgende Beobachtungen zur windempfindlichkeit:
Bei modulationen von 5-10% reicht schon ein ein bemerkbarer Lufthauch (ca 15 km/h) zum hochlaufen.
Einstellung auf ca 12% mindestmodulation mildert die Empfindlichkeit schon merklich. 20% mindestmodulation schützt vor normalen Böen (40km/h).
Die erste Stufe des Hochmodulordens ist 31,5%, bei noch stärkerem Wind 57%. An wirklich windigen Tagen kommt meine Anlage auf 100-150 Starts. Allerdings läuft meine Anlage bei 5 Grad C draußen noch mit nur 5% Modulation.
Die Frage ist aus meiner Sicht, was Du unter "windempfindlich" verstehst und v.a. welche Auswikungen das hat.
Für mich ist alles gut, solange die Sturmschaltung nicht greift. Wie gesagt, außer an richtig stürmischen Tagen mit Böen läuft meine Heizung stabil im Modulationsbereich 7% - 13% (bei AT 0 - 8 Grad).
Aktuell haben wir hier "mäßigen Westwind 20 km/h mit Böen bis 40 km/h" (wetteronline.de) und der Brenner läuft seit heute früh ohne Unterbrechung mit aktuell 10,8% Modulation.
@thorsten_ Windempfindlich heißt für mich hochlaufen der Anlage auf 31,5% bzw 57% Modulation. Die dazu beobachteten Bedingungen habe ich im letzten Beitrag aufgezählt.
Nach dieser Definition ist meine Anlage "nicht windempfindlich", da fürs Hochmodulieren auf 30% Windböen von 40-70 km/h nötig sind. 57% habe ich noch nie erlebt.
Moin @Hlbot
> läuft meine Anlage bei 5 Grad C draußen noch mit nur 5% Modulation.
Hat die 200W nicht minimal 2,5kW? hast du ein 50kW Gerät??
bei meiner älteren 300W (B3HB-19, Kugelbrenner) gibt es noch zwei Datenpunkte: Brennermodulation und Brennerleistung. Bei 16% (minimaler) Modulation gibt es 11% ('errechnete') Leistung - das ist per Zählervideo bestätigt. Wenn dir dein Gerät tatsächlich 5% Modulation anzeigt, sollte dir klar sein, dass es dich eh beschei...t (bzw. die Modulation nicht die Leistung beschreibt).
Grüsse!
Phil
Die Modulationsanzeige scheint, so jedenfalls bei meinem 333F B3TG 11KW, sehr geschätzt. Die Anzeige geht bis 20% runter, was rechnerisch dann 2,2KW wären. Bei der Brennerleistung steht dann 2KW. Die Heizleistung ist auf 8KW begrenzt. Wird der Modulationswert von der eingestellten max.Heizleistung oder von der max. Leistung des Gerätes berechnet?
Zum Thema Sturmschaltung. Nach kürzen des Abgasrohres auf ca.40mm über der "Ansaughaube" (waren vorher ca.250mm) und anbringen einer Atec Strömungsdüse hat sich das Taktverhalten positiv verändert. Zwar kommt es noch zum "hochmodulieren" aber nicht mehr so häufig und so stark. Ob es an den tieferen Temperaturen ( höhere "Grundmodulation" durch mehr Wärmeanforderung) oder den Änderungen liegt kann ich noch nicht 100%tig sagen. Verbaut ist bei mir allerdings noch 80/125 mit Adapter 60/100 auf dem 333, mit ca. 12m LAS Länge.
Modulationsanzeige:
Modulation heißt bei meinem Gerät 333f 19 kW B3TE offensichtlich nicht Leistung sondern Gebläsedrehzahl. Nominell hat das Gerät eine Minimalleistung von 1,9 kW. Der Gasverbrauch sagt aber 2,9kw bei 5% Modulation. Die Anzeige der thermischen Leistung im Display behauptet 1 kW.......
Die Steuerung und Regelung des B3TE ist gelinde gesagt verunglückt, was sich auch in vielen anderen Stellen zeigt. Unter anderem ist unmöglich als Anlagenschema eine über Wärmetauscher angeschlossene Fussbodenheizung einzustellen. Es gibt nur eine Fussbodenheizung, keine anderen Heizkörper. Ich betreibe jetzt die Anlage als heizkreis mit Mischer nur ohne Mischer.
Gasverbrauch am Zähler habe ich nachgemessen. 20% Modulation sind, bei mir, 2KW. Meine Anlage hat eine hydr. Weiche mit 2 Hkr, 1x Radiatoren, 1x FB mit Mischer.
Meine 300-W mit 19 kW zeigt gerade 12,3% Modulation an, was rechnerisch auf die Leistung von 19 kW ca. 2,4 kW entspräche. Nach Verbrauch am Gaszähler wären es aber eher 3,0 kW.
Bei 8% Modulation waren es nach Gaszähler ca. 2,2 kW.
Welchem Wert soll man glauben?
der Gaszähler hat recht, der ist geeicht. Welche Gerätegeneration hast du? Die Steuerung und Regelung ist bei den neueren Geräten ab B3TE (2018) sehr unterschiedlich, da immer wieder nachgebessert wurde.
Neu eingebaut 07/2021.
Ja, das einzige, was zählt ist der Gaszähler. Alles andere ist "Show" oder "zweifelhafte Quelle".
@Alelu93Zitat:
Und wie hast du das ganze letztendlich in den Griff bekommen? Welche Modifikation hast du in Angriff genommen?
Hier mal ein Bild wie rabiat bei mir die Veränderung sein muss um das bis ca 4Bft keine Sturmschaltungen mehr auftreten. Nicht nachmachen da nicht zulassungsfähig !! Läuft bei mir im Versuchsbetrieb.
Links = Originalzustand mit Regenschirm.
Mitte = Modifizierter Zustand. Regenschirm ab und Distanzring auf Ansaugrohr aufsetzen. Abstand zwischen Abgasmündung und Ansaugöffnung sind 3 cm.
Rechts = Distanzring aus Edelstahl (Stück Säule aus altem Säulengrill)
Ich möchte aber nochmal ausdrücklich darauf hinweisen, das meiner Ansicht nach die Ursache in der Verbrennungsregelung des Vitodens liegt in Kombination mit dem bauseitigen Gasanschluss. Eigentlich ist der Schornstein unschuldig. Bin aber offen für jede weitere Theorie die hier weiterhilft.
Mal ein Beispiel:
Wenn man einen Platten Reifen am Auto hat und daher das Auto immer zur Seite zieht erreicht man durch Nachstellen der Spur auch das es wieder gradeaus läuft obwohl die Spur nichts dafür kann.
Grüsse Leuchtturm83
😉 Das Bild mit dem platten Reifen gehe ich noch nicht mit, denn der ist eindeutig ein Defekt.
Passender wäre vielleicht so ein Bild: Mein Assistenzsystem erkennt die Schilder der zulässigen Höchstgeschwindigkeit bei Regenwetter nicht. Als Ausgleich klebe ich der Kamera ein Foto eines Verkehrschilds vor die Linse?
Hersteller wie Viessmann sollten sich auf jeden Fall intensiv mit der Frage beschäftigen, wie auch bei Wind niedrige Leistungs- und Modulationswerte erreicht werden können!
Wenn ich dem Gedanken mit dem zu hohen Gasdruck in der tiefen Teillast Folge, könnte das auch die Ursache dafür sein, dass meine Anlage als minimale Leistung gemessene 3 kW statt der versprochenen 1,9 kW. Hast du Mal die Minimalleistung kontrolliert?
Als Ursache käme dann auch das interne Gasventil infrage?
Grüße aus Bottrop hlbot
Der Vergleich mit dem Platten sollte eigentlich nur verdeutlichen das es neben einer naheliegenden Modifikation am Schornstein eigentlich eine andere Ursache verantwortlich ist.
Ich konnte Aufzeichnungen der Drucksituation meines Kamins oben am Kessel machen und diese mit Aufzeichnungen von HerrP hier im Forum vergleichen. Dabei kam heraus, das bei beiden Installationen etwa gleichgrosse Störungen auftraten. Das bedeutet für mich, das mein Kamin sich im Ausgangszustand völlig normal verhält. Der Unterschied liegt jedoch darin, das ich mehrmals pro Woche Sturmschaltungen hatte während HerrP gar keine hatte.
Daras ergibt sich:
Wenn es kein Serienfehler ist (sonst hätten es alle) und mein Schornstein sich normal verhält bleibt eigentlich nur die bauseitige Gasversorgung die bei mir evtl anders ist als bei anderen.
Aus Sicht von Viessmann gibt es offenbar keinen Grund sich darum zu kümmern. Im Prospekt (Marketing) stehen die TOP- Modulationswerte und jeder springt drauf an. Nur ein Bruchteil der Kunden regt sich dann drüber auf das da evtl ein Problem sein könnte. Der HB steht leider dazwischen und ist der eigentliche Looser. Dafür kann er vielleicht zusätzlichen Umsatz generieren.
Grüsse Leuchtturm83
@Hlbot
Bei meinem B2HB stimmt die angezeigte Modulation (z.B. 12% von 19KW) mit der am Gaszähler erfassten Gasmenge (2,4KW) überein welche der unteren Modulationsgrenze entspricht. Kann ich auch jederzeit reproduzieren durch die Betriebsart "minimale Heizleistung".
Das Gaskombiventil als Ursache habe ich auch als Ursache in Betracht gezogen. Ein Austausch hat aber bei mir keine Änderung gebracht und war Erfolglos.
Grüsse Leuchtturm83