Hallo,
Ich habe eine Vitocrossal 300 CU3A-19kW Gasheizung (Bj. 2013), welche sehr häufig taktet (~60-100Mal/Tag). Diese erscheint für das Haus stark überdimensioniert zu sein, da ich bei 0°C und ~60% beheizter Fläche etwa eine vom Haus aufgenommen momentane Heizlast von 3,5kW messe. Die Heizung wurde auf Grundlage der 14kW Heizlast, welcher der Energieberater berechnet hatte dimensioniert. K.A. warum er auf so viel mehr kam.
Auf dem Typenschild ist eine Minimalleistung von P_min(30/50°C)=5.2kW angegeben was erklärt, dass Heizung die Wärme nicht los wird und takten muss, wenn diese nicht gerade WW bereitet. Ich hatte mich nun gefragt, ich kann die maximale Heizleistung auf 17% einstellen (reicht bei -10°C locker), das wäre aber 19kW*0,17=3,23kW und somit weniger als die 5,2kW auf dem Typenschild und im Datenblatt finde ich auch nur eine min. Wärmeleistung von 2,6kW, was ist es denn wirklich? Dem Verhalten nach wohl die 5.2kW. Kann man diese irgendwie dazu bekommen bis auf 2,6kW runter zu modulieren? Gab es eventuell verschiedene Revisionen des Brenners und lässt sich dies ggf. durch einen Kodierstecker oder Brenner eines moderneren Gerätes umrüsten? Ich wundere mich über die Diskrepanz zwischen Typenschild und Datenblatt.
Viele Grüße,
Andreas
Laut der Serviceanleitung hat der Vitocrossal eine Mindestleistung von 5,2kW und eine Maximalleistung von 19kW.. Und ganz egal,ob du vielleicht 17% einstellen kannst,bleiben die 5,2kW das Minimum. Die 17% werden ignoriert .
Was allerdings wundert,ist das Takten. Der Vitocrossal ist durch seinen doch grossen Inhalt eher taktunauffällig.
Warum wurde überhaupt ein Crossal gewählt und keine Vitodens ? Versteh mich nicht falsch,der Crossal ist schon ein sehr gutes Gerät,aber auch sehr leistungsstark.
Hallo Andreas,
du hast vermutlich das Datenblatt des aktuellen Modell des CU3A angeschaut. der kann bis auf 2,6 kW runter modulieren.
Im Datenblatt von 2013, das zu deinem Gerät gehört, stehen die gleichen Daten wie man Typenschild
Wie sieht die Hydraulik aus?
gibt es einen Mischer?
Heizkörper / FBH?
Welche Volumenstrom wird gefahren und welche Spreizung?
VG
Hallo Franky,
Ja, das ist genau das beobachtete Vrhalten, die 17% werden offenbar ignoriert.
Gibt es eventuell verschiedene Revisionen der CU3A und den Dokumenten, weil ich finde immer nur die 2,6kW, welche offenbar nicht stimmen:
Ich vermute, das wäre bei einem Gerät mit gleichem Modulationsbereich und weniger Kesselwasser noch extremer, aber wenn ich es richtig gerechnet habe müssten auch die 52L im Vitocrossal mit 5,2kW (anfangs wohl etwas mehr) auch in etwa 10min von 37 auf 52°C erwärmt sein. Allerdings ginge dort noch die Heizleistung für das Haus von etwa 3,5kW ab, sodass man effektiv wohl mit 1,7kW rechnen müsste, wobei man bei einer Aufheizzeit von ~30min wäre. Das deckt sich allerdings nicht mit den Beobachtungen, komisch.
Im Plot hatte ich versucht verschiedene Hysteresen zu testen, was allerdings keinen Nennenswerten Unterschied machte.
Der Vitocrossal wurde uns von den Heizungsbauern damals als zuverlässiger wie der Vitodens angepriesen und ich bin damit sonst auch sehr zu frieden. Bis einen Elektronikdefekt hatte ich damit keine Probleme. Diese ist im Bekanntenkreis offenbar die zuverlässigste Heizungsanlage.
Viele Grüße,
Andreas
was passiert da mit dem WW Speicher?
7:00 aufgeladen und um 8:45 ist er schon wieder leer.
10:30 dann noch mal WW Ladung.
Wie schon gesagt,der Crossal ist ein sehr guter Kessel,aber eben sehr leistungsstark. Und als dieser Kessel gebaut wurde,war man bezüglich der Modulation noch nicht so weit. Man muss ja immer im Hinterkopf behalten,dass der Wärmetauscher nicht mitschrumpft.
Was du versuchen kannst,sind längere Pausen zwischen den Heizzeiten. Es wird sehr wahrscheinlich eine Welligkeit eintreten( Heizkörper heiss/ Heizkörper kalt),was sich aber nicht gleich auf die Raumtemperatur. auswirken wird.
Allerdings könnte der Gasverbrauch nach oben gehen,weil der Kesselinhalt jedes Mal mit erwärmt werden muss.
Hallo qwert089,
Ok, ja das erklärt die Diskrepanz zwischen den 2,6 und 5,2kW, es gab also verschiedene Revisionen des Gerätes.
Ich frage mich, ob sich der Vitocrossal eventuell auf die neuere Version des Brenners umrüsten lässt?
Es ist ein Heizkreis mit Heizkörper und Mischer verbaut, parallel zu diesem ist der WW-Speicher mit dessen Ladepumpe angeschlossen. Die Verrohrung ist meine ich 22mm, bis zur Aufteilung in die Etagen 28mm. Die Hocheffizienzpumpe der Heizung läuft im Modus mit variablen Differenzdruck Position 2/6. Eine Erhöhung hatte keine nenneswerte Veränderung bewirkt.
Viele Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,
>>und Mischer verbaut,
steht Parameter 9F noch auf 8?
Stell den bitte auf 0 und beobachte die Änderung in der Datenaufzeichnung.
Dann könnte im 2. Schritte eine Erhöhung der Fördermenge noch etwas bringen.
VG Michael
Hallo qwert089,
Ich habe wenn ich die Zirkulationspumpe aktiviere durch die langen Leitungen welche nur mit etwas Reiswolle gedämmt sind am Tag etwa 10kWh Gas-Verbrauch für die WW-Bereitung. Daher fällt die Speicher-Temperatur wieder relativ schnell ab. Ich meine ich hätte dann noch gegen 8:45 gespült und gegen 10:30 hatte jemand geducht.
Viele Grüße,
Andreas
Hallo Michael,
Aktuell steht 9F auf 1, bei dem Plot oben hatte ich es am Ende auch mal deutlich höher gestellt, wodurch die Frequenz der Taktung etwas reduziert wurde. Aber bei der sich dadurch einstellenden höheren Kesseltemperatur hatte ich Bedenken, dass das die aus dem Abgas gewonnene Kondensationswärme reduziert.
Ich sehe mit 9F auf 1 statt 8 keine grundsätzlichen Änderungen.
Wegen der relativ hohen Temperaturen musste der Kessel nach der Heizkennline gestern Mittag offenbar nicht heizen. Es könne allerdings auch ein parallel zum Kessel angeschlossener 2kW Durchlauferhitzer zur Umsetzung des PV-Überschuss aktiv gewesen sein. Ich hatte bei diesem auch schon getestet die Ventile zu diesem zu schließen um einen Einfluss auf das taktende Verhalten auszuschließen, wenn dieser inaktiv ist.
Ja, ich könnte nochmal testen, wie sich eine Erhöhung der Pumpenleistung auf die Taktung auswirkt.
Hatte sonst schon jemand davon gehört, das sich der Kessel auf den neuen Brenner upgraden ließe?
Viele Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,
>>Ich sehe mit 9F auf 1 statt 8 keine grundsätzlichen Änderungen.
das wundert mich.
Das würde auf einen sehr geringen Volumenstrom im Heizkreis hindeutet.
Bei 9F =0 müsste der Mischer ganz offen sein wenn der Brenner startet.
Wie lange läuft der Brenner überhaupt? länger als 1-2 Minuten. schafft er es überhaupt auf die 5 kW zu modulieren
>> variablen Differenzdruck Position 2/6.
Welche Pumpe ist da genau? hat die eine Leistungsanzeige in W? oder zeigt die den Volumenstrom an?
Die Werte für Vor und Rücklauf, sind auch dem Kesselkreis oder aus dem Heizkreis?
Bei einer durchschnittlichen Heizungsanlage mit 150l Wasserinhalt dauert es grob 10 Min bis das Wasser einmal durch ist.
Der Rücklauf müsste also mit ein paar Minuten Verzögerung nach oben gehen.
Das sehe ich bei dem Diagramm nicht.
Wie und wo ist der Durchlauferhitzer genau eingebunden?
>>die Zirkulationspumpe aktiviere
die ist an der Vitotronic angeschlossen? Im Altbau darfst du die nicht durchlaufen lassen, aktiviere den Intervall Betrieb in der Kodierung. z.B. 5Min An, 25 Min Pause.
VG
Hallo Michael,
Bei Codierung 9F wird soweit ich es verstehe der Sollwert der Kesseltemperatur durch den Offset auf den Sollwert der Vorlauftemperatur entsprechend der Heizkennlinie bestimmt. Beim ersten Graphen oben hatte ich diesen am Ende einmal auf 15 eingestellt, wodurch sich die Frequenz des Taktens etwas reduzierte. Ich vermute, dass sich dadurch die Aufheizzeit erhöhte, was dem Mischer mehr Zeit gab nachzuregeln, sodass dieser die Schwankung der VL-Temp reduzieren konnte. Generell habe ich aber den Eindruck, dass die Mischerdynamik erheblich zu langsam ist, wobei ich aber noch keine Möglichkeit gefunden habe den betreffenden Parameter C4 zu verändern. Ich könnte mir vorstellen, dass wenn man die Hysterese für die Regelung dr Kesseltemperatur erhöhen könnte, man durch sein Wasservolumen und z.B. 9F:8 zusätzliche Zeit gewinnen könnte, bis dieser zum erreichen des Sollwerts wieder nahheizen müsste. Es ist mir hier aber auch nicht ersichtlich, welcher Parameter hierauf einen Einfluss hätte, eventuell 04 mit der Brennermindestpausenzeit.
Der Brenner läuft wenn er taktet jeweils etwa 3-5min. K.A. ob er so schnell auf den min. Modulationsgrad herunterregeln kann. Zumindest dem Geräusch nach senkt er die Leistung relativ schnell ab.
An deiner Vermutung mit dem geringen Volumenstrom ist definitiv etwas dran. Ich hatte gestern gegen 23:30 die Pumpe auf 6/6 eingestellt, worauf die Frequenz des Taktens erheblich reduziert hatte. Dies ist fürchte ich aber keine Dauerlösung, weil ab 3/6 erhebliche Flussgeräusche entstehen, welche schon zu Beschwerden führten. Die Heizungspumpe ist eine Wilo Yonos PARA RS25/6 RKC M Hocheffizienzpumpe (3-45W) ohne Display für die Momentanleistung oder den Volumenstrom.
In dem Graphen ist Boiler Temp die Kessel und Flow-Temp die Vorlauftemperatur am Mischer, einen RL-Temp Sensor hat die Anlage nicht. Ich hatte deshalb im Graphen unten nochmal die externen VL+RL-Temp-Sensoren am Mischer eingeblendet, diese messen etwas weniger weil die Thermische Kopplung zum Rohr nicht optimal ist. Man sieht aber, dass beim hochfrequenten Takten keine Temp-Änderung bis zum RL durchkommt. Heute Nacht mit höherem Volumenstrom konne man demgegenüber eine Änderung der RL-Temp etwa 5min Verzögerung zum VL beobachten.
Der 2kW-Durchlauferhitzer ist parallel zur WW-Speicher-Ladespirale angeschlossen. Dieser hat noch eine eigene Ladepumpe, welche scheinbar den Durchfluss relativ gut sperrt, wenn diese nicht läuft. Zumindest sehe ich keine erkennbare Veränderung, wenn ich an dieser den Absperrhahn schließe.
Die Zirkulationspumpe ist direkt an die Vitotronik angeschlossen, damit diese nach Zeitprogramm laufen kann. Im Winter lasse ich die von 6:30-18:00 laufen, weil die Verluste zumindest zur Heizung beitragen, wenn auch weniger effizient, weil wohl durch die höhere Kesseltemperatur weniger Wärme aus dem Kondensat gewonnen werden kann. Vielleicht sollte ich die Temperaturüberhöhung über dem Trinkwasser-Temp-Sollwert 60:20°C auch reduzieren, damit er mit gerinerer Kesseltemperatur, aber etwas länger das Trinkwasser erwärmt. Oder habe ich bei etwas längerem Betrieb bei ~54°C Kessel-Temp trotzdem eine geringere Effizienz als bei ~64°C und dafür etwas kürzer, weil bei einer längeren Zeit mit geringerer Kessel Temp im Heizmodus mehr Kondensat gebildet werden kann? Im Sommer hatte ich die Zirkulation nur von 6:30-8:00 aktiv, weil es merklich das Haus aufwärmt. Hatte den Eindruck, dass die Temp in der Zirkulationsleitung im Intervall Modus so schnell absinkt, dass man je nach Zeitpunkt den Eindruck hatte, die Zirkulation sei nicht aktiv. Vielleicht sollte ich es nochmal mit einem höheren Tastgrad des Intervals probieren.
Viele Grüße,
Andreas
Hallo Andreas,
um eine längere Laufzeit zu erreichen muss während dem Brennerlauf ein höherer Volumenstrom durch den Vitocrossal.
Wenn der Mischer fast geschlossen ist( 9F:15) geht nur ein Teil des Heizreisstroms durch den Kessel.
Dann bleiben dir nur die 45l Wasserinhalt des Kessel um den Leistungsüberschuss (5,2kW -3,5kW) zu puffern.
Wenn der Mischer ganz offen ist 9F:15 kannst du zu den 45l noch das Volumen der beheizten Heizkörper und Rohre dazu rechnen, vielleicht 100l
Wie gesagt, teste 9F:0 und Pumpe mal auf Stufe3.
Evtl kann man auch eines der lauten Thermostatventile gegen ein leiseres tauschen.
Wurde mal ein Hydraulischer Abgleich gemacht?
Hast du da eine Liste mit den aktuellen Voreinstellungen der Ventile?
Versuche bei der Zirkulationspumpe dann mit einem 5/15 Intervall.
Das kann man ja recht flexibel einstellen.
Du könntest auch die max Leistung der WW reduzieren.
Die WW Ladepumpe läuft hoffentlich auf höchster Stufe.
VG