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ich wohne in einem EFH zur Miete, in dem in einem Technikraum ein Viessmann Heizkessel mit einer Trimatik MC Regelung samt Warmwasserspeicher steht. Betrieben wird das ganze mit Gas.
Der Heizkessel dient lediglich der Warmwasseraufbereitung! Geheizt wird mit Strom.
Mein Problem ist ein extrem hoher Gasverbrauch. Ich wohne alleine in dem Haus bzw. meine zwei kleinen Kinder (3 Jahre) wohnen zu 50% bei mir.
Ich habe vor kurzem meine Gasabrechnung für den Zeitraum Jänner – Juni 24 bekommen (Zeitraum ca. 5,5 Monate) und habe einen Verbrauch von knapp 5.000kWh!!!
Der lokale Viessmann-Heizungstechniker war in den letzten zwei Jahren schon öfters bei mir, der Kessel ist auch gewartet. Es gab öfters Probleme mit der Regelung (Fühler kaputt, etc.).
Mir kommt es so vor, als ob die Regelung/Steuerung einfach was hat. Dass immer geheizt wird, obwohl er nicht soll etc.
Ich würde gerne selbst Herr über dieses Problem werden.
Könnt ihr mir bitte helfen?
Hallo Denis_AUT,
das ist aus der Ferne etwas schwierig zu lösen. Hier spielen viele Faktoren eine Rolle.
- wie sind die Schaltzeiten eingestellt?
- wie oft wird warmes Wasser gezapft?
- gibt es eine Zirkulationspumpe?
- sind die Leitungen isoliert?
- ist der Fühler möglicherweise ein Stück aus dem Speicher gerutscht?
- wie lang wird durchschnittlich geduscht?
- wie groß sind die Badewannen (wenn vorhanden)
- Alter des Speichers, möglicherweise wird die Heizleistung beeinträchtigt aufgrund einer nicht mehr effizient arbeitenden Heizwendel
- wurde der Speicher gewartet?
- werden Geschirrspüler oder Waschmaschinen mit Warmwasser betrieben?
Bitte entschuldige die Vielzahl an Fragen. Aber man kann deine Frage leider nicht pauschal beantworten.
freundliche Grüße
Timo Brüssing
Hallo Timo!
erstmal vielen Dank für deine Rückmeldung.
- wie sind die Schaltzeiten eingestellt?
Das ist alles vom Heizungstechniker eingestellt worden. Wie kann ich das selbst kontrollieren?
- wie oft wird warmes Wasser gezapft?
1x pro Tag dusche ich in der Früh für max 7min aber nicht bei richtig heißem Wasser. Jetzt im Sommer natürlich fast gar nicht. Meine Kinder (Zwillinge, 3 Jahre, 50% bei mir) werden am Abend geduscht (also im Schnitt 3x pro Woche).
Ab und und zu verwende ich warmes Wasser in der Küche um Töpfe, Pfannen, etc. zu reinigen.
Das wars.
- gibt es eine Zirkulationspumpe?
Ich glaube ja aber wie sieht sowas aus?
- sind die Leitungen isoliert?
ja
- ist der Fühler möglicherweise ein Stück aus dem Speicher gerutscht?
Der Fühler war in der Vergangenheit immer wieder mal defekt und wurde entweder repariert oder ausgetauscht. Mein Heizungstechniker meint aber immer, dass er für die Trimatik MC keine bzw. nur schwer Ersatzteile findet. Wo finde ich den Fühler?
- wie lang wird durchschnittlich geduscht?
wie oben beschrieben.
- wie groß sind die Badewannen (wenn vorhanden)
es gibt eine Badewanne aber es wird vielleicht 4x im Jahr gebadet.
- Alter des Speichers, möglicherweise wird die Heizleistung beeinträchtigt aufgrund einer nicht mehr effizient arbeitenden Heizwendel
Der Speicher ist ca. so alt wie der Heizkessel. >30 Jahre. Er hat 160 Liter.
- wurde der Speicher gewartet?
ja. Aber das letzte Mal vor eineinhalb Jahren
- werden Geschirrspüler oder Waschmaschinen mit Warmwasser betrieben?
nein
Sorry wenn ich nicht alles beantworten kann. Am Montag kommt der Heizungstechniker nur er war eben schon so oft da und wirklich gebracht hat es sich nichts.
Gibt es irgendwas, was ich trotzdem jetzt schon machen kann, um den Verbrauch zu reduzieren? Ich dachte mir, dass ich den Heizkessel einfach abdrehe (da ich ja eh den Warmwasserspeicher habe) und nur alle 2-3 Tage wieder aufdrehe oder ist das falsch gedacht?
Danke für deine/eure Hilfe.
lg,
Denis
Momentan besteht gerade WW-Anforderung. Geht die rote LED auch mal aus ?
Derr grosse Knackpunkt wird wohl die Zirkulation sein. Wenn die den halben Tag läuft, wird sehr viel Wärme aus dem Speicher gezogen, welche der Kessel natürlich nachlegt. Den Kessel über 2 oder 3 Tage auszuschalten bringt die Gefahr mitsich, dass die Regelung endgültig über den Jordan geht. Eventuell nützt ein Zeitfenster was ? Dass das Warmwasser eben nur 1x oder 2x täglich bereitet wird ?
Wie hoch ist die WW-Temp. eingestellt ?
Vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu beantworten. Ich habe gesehen, dass die Warmwassertemperatur auf etwa 55°C eingestellt ist. Es wäre hilfreich, wenn du mit einem Thermometer im Waschbecken überprüfen könntest, ob die tatsächliche Temperatur auch wirklich bei 55°C liegt oder ob es Abweichungen gibt.
Hier ist ein Beispielbild eines Speichers. Ich weiß nicht genau, welchen Speicher du hast, daher könntest du mir die Herstellernummer geben. Dann kann ich dir genauere Informationen liefern.
Alternativ kannst du auch ein Foto von der gesamten Installation machen.
Auf dem Bild siehst du den Anschluss einer Zirkulationsleitung. Wenn diese angeschlossen ist, aber keine Pumpe zu sehen ist, wird die Zirkulation wahrscheinlich über das Schwerkraftprinzip betrieben, was nicht optimal wäre. Normalerweise ist an dieser Leitung eine Pumpe angeschlossen, die das Wasser zu den Entnahmestellen führt.
Falls du eine Verschlusskappe am Speicher siehst, bedeutet das, dass keine Zirkulation vorhanden ist.
Die Schaltzeiten kannst du mit den roten und blauen Tasten an der digitalen Schaltzeituhr einstellen. Eine Anleitung dazu findest du hier:
freundliche Grüße
Timo Brüssing
Hallo,
ich hab jetzt einige Fotos von der Anlage gemacht und hoffe, dass sie euch weiterhelfen 🙂
Ich kann gerne noch weitere Fotos aus anderen Winkeln machen, wenn benötigt.
Zu den Infos:
Heizkessel: Edelstahlkessel HO EV-18 (Bj. 1990)
Warmwasserspeicher: Typ: 3001 420 (160 Liter)
Was ich noch anmerken möchte: Früher wurde in dem Haus anscheinend auch mit Gas geheizt. Daher die vielen Anschlüsse und Rohre. Das wurde irgendwann eingestellt und nun wird eben nur die Warmwasser-Aufbereitung damit gemacht.
Danke!
Du hast erstmal eine Zirkupumpe. Auf dem Bild mit dem Speicher zu sehen. Weiter links ist dann noch die Ladepumpe.
Am Kessel ist scheinbar das Manometer defekt ? Und es scheint,die letzte Wartung war vor Jahren ?
Was ich nicht einordnen kann: der Edelstahlspeicher neben dem WW- Speicher.
Hallo Franky!
ist wilo die Zirkulationspumpe? Ich muss nämlich auch dazusagen, dass noch eine Rohrleitung aktiv ist und zwar jene ins Badezimmer zum Handtuchheizkörper. Dieser wird aber ebenfalls nicht benutzt, vor allem weil der Regler sowieso nur auf das "Wasserhahn"-Symbol zeigt.
Den Edelstahlspeicher kann ich auch nicht einordnen (wie das meiste an dieser Installation^^). Ich weiß nur, dass es auch mal einen recht großen Pool inkl. Poolpumpe etc. gab).
lg
Ja,die Wilo- Pumpe mit den beiden Schrägsitzventilen ist die Zirkupumpe.
Die andere Wilopumpe mit dem einzelnen Schieber drüber sollte die Ladepumpe sein.
Ich stimme Franky zu. Überprüfe die Schaltzeiten und hol dir ggf. Hilfe von deinem betreuenden Heizungsfachbetrieb.
Leute, 5000 kWh Gas für ein halbes Jahr für ein EFH. Das sind 1000m³/Jahr, das ist gar nichts. Ich glaube auch nicht, dass das ganze Haus elektrisch beheizt wird, das ist sicher nur teilweise so. Ich sehe nämlich eine Heizungsumwälzpumpe auf dem Foto.
ja, da könntest du recht haben.
An der Wilo hängt wohl, so wie ich das verstanden habe ein unbenutzter Handtuch HK - Die rote hat keine angeschlossene Teilstrecke und die schwarze Grundfos ist die Ladepumpe für den Speicher.
Hab ich weiter oben auch geschrieben. Ich hab die Pumpen eventuell nicht richtig zugeordnet, wäre hier aber erstmal egal.
Ob zuviel oder gerade richtig, hängt auch mit von der Nutzung ab. Der TE verbraucht offenbar nur wenig WW, wenn er annimmt, dass ein Aufheizen alle 2-3 Tage reichen würde. Ob das überhaupt realistisch wäre, kann ich nicht sagen.
Im Durchschnitt braucht ein 160l-Speicher um die 10kW an Leistung, um 4 Personen zu versorgen. In vorliegendem Fall sind es stolze 27kW. Nicht übermässig viel, zeigt aber,dass die Wärme irgendwo hingehen muss. Und da bleibt nur die Zirkulation übrig.
Hallo Heizing!
Danke für deine Antwort. Doch, das ganze Haus wird elektrisch geheizt. Es ist kein großes Haus (Bungalow, 3 Zimmer, 95m²). In jedem Raum befinden sich Infrarot-Heizpanel. Selbst die Fußbodenheizung im Bad ist elektrisch.
Der Verbrauch ist mMn nach irre hoch. Der Vormieter wohnte zu zweit im Haus und hatte einen Verbrauch von 5.000kWh pro Jahr. Also ist meiner zumindest doppelt so hoch.
Könnte es vlt. auch an den Armaturen z.B. im Bad liegen (Waschbecken, Dusche). Also dass, je nachdem wie stark ich aufdrehe, zu viel aufgeheizt wird?
Weil was mir komisch vorkommt: Wenn der Hebel in der Mitte steht, ist es schon richtig heiß. D.h. nur wenn der Hebel ganz rechts steht, ist das Wasser kalt aber von der Mitte bis links ist es heiß bis extrem heiß. Es muss ja nicht so heiß sein.
Extrem heiss? Also heißer als die eingestellte Solltemperatur fürs Warmwasser ? Hier könnte der Speicherfühler seine Position verlassen haben. Es wäre auch möglich das Fühler und Regelung nicht zusammen passen.
Ist es möglich, an den alten Heizkessel eine Vitrotronic 200 Typ HK 1B Regelung zu installieren?
Oder benötige ich ein anderes Modell? Überlege nämlich, mir gebraucht eine zu kaufen und mein Heizungstechniker soll sie installieren. Was meint ihr?
Das wird sich wohl nicht lohnen. Denn angenommen,es liegt tatsächlich am Fühler oder der Zirkupumpe,hast mit der Vitotronik das gleiche Problem.
Hmm, schade. Weil die gibts ziemlich günstig auf Willhaben (österreichisches ebay Kleinanzeigen) zu kaufen.
Gibt es sonst eine andere Alternative, also eine komplett neue Installation, welche sich, für mich als Mieter, lohnen würde?
Stell mal auf Schneeflocke / Schneeflocke . Dann sollte sich Kessel und Speicher nach spätestens 24 h bei weiterem WW-Verbrauch stark abkühlen. Wenn nicht, melde dich nochmals, ich hab dann noch ein paar Ideen.
Da geht aber noch eine Heizungsleitung ab, da muss doch was angeschlossen sein. Wenn du Heizkörper in der Wohnung hast, würde ich lieber diese wieder verwenden. Gas ist billiger als Strom und der Wirkungsgrad des Kessels ist größer als bei reinem WW-Betrieb.
In erster Linie muss die Ursache gefunden werden.
Wenn man überhaupt umbauen wöllte,dann möglichst weg vom Gas ,dafür einen elektrischen DLH. Der sollte natürlich möglichst nahe bei den Zapfstellen liegen,da ja keine Zirkulation möglich ist.
Das ist Österreich, da gibt es keinen Habeck.😉
Man kann deswegen trotzdem Vorschläge zur Effizienz machen. Ein DLH hat mehrere Vorteile: Legionellengefahr Null, keine Bereitschaftsenergie. Ziemlich preiswerte Installation. Platzsparend. Nachteil: man braucht 3 Phasen- Strom.
und der kWh-Preis ist viel höher als bei Gas. Darum: Anlage richtig auslasten, auch zur Heizung benutzen.
Ja,genau. Die ganze Anlage wieder auf Gasheizung umstellen.
Ich weiss zwar nicht,was das an der WW- Geschichte ändern soll ,aber egal.
Schrieb ich doch "der Wirkungsgrad des Kessels ist größer als bei reinem WW-Betrieb." Mach mal hier das pdf auf und schau mal auf S. 6 (pdf-Seitenzahl) den Wirkungsrad im Sommer und im Winter an. Wenn du nur WW machst, hast du das ganze Jahr den Sommerwirkungsgrad.
Mit Vorsicht zu genießen Prozentgrößen in der Heiztechnik | Fachjournal (ihks-fachjournal.de)