Guten Morgen,
ich besitze eine Viessmann EV 18 mit Trimatik 7410 368-H bei der ich die Heizkurve optimiere.
Zur Vorgeschichte:
Ich habe einen digitalen Wärmemengenzähler, kann also die Änderungen direkt online nachverfolgen. Ich betreibe den Kessel im Nacht/Nacht Modus, da im Tag/Tag Modus die minimale Kesseltemperatur auf ca. 37°C limitiert wird. Da ich eine BW-Wärmepumpe besitze ist die fehlende BWA somit kein Problem. Im Nacht/Nacht Modus geht die VL Temperatur auch weiter runter.
Aktuell betreibe ich den Offset auf "5", die Steigung auf 1.0. Bei 5-10°C Außentemperatur funktioniert das auch perfekt bei einer VL/RL Temperatur von ca. 35-42°C. Jetzt ist die Außentemperatur zum ersten Mal auf 0°C abgefallen, und die VL Temperatur ist mit ca. 47°C meines Erachtens nach zu hoch. Aus diesem Grund habe ich die Steilheit der Heizkurve von 1.0 auf 0.8 reduziert.
Und jetzt wird es lustig (Vgl. Screenshot), jetzt geht die VL Temperatur sogar bis auf 50°C hoch. Aber das macht doch gar keinen Sinn? Wenn ich die Steilheit der Heizkurve reduziere und den Offset konstant lasse, dann wird doch der linke Eckpunkt der Heizkurve konstant gehalten und die Steigung reduziert. D.h. die VL Temperatur müsste eigentlich geringer werden?
Was mache ich falsch?
(blau = VL Temperatur, grün = RL Temperatur, gelb = Volumenstrom, hier ist rechts leider die Skalierung verloren gegangen. Sind aber ca. 1,05m2/h)
Kommt darauf an…
Wie hoch ist die Sollraumtemperatur eingestellt? Die spielt ja mit.
Bei mir z.B. Außentemperatur 0°, Sollraumtemperatur 20°, Heizkurve 0,8, Niveau +2, ergibt Vorlauftemperatur 40°. Schalthysterese 2K, ergo Kessel an bei 38°, aus bei 42°, Kesseltemperatur steigt danach noch etwas an.
Und gibt es einen Codierstecker?
Hallo Larsson,
vielen Dank zunächst einmal für deine Antwort! Ehrlicherweise bin ich etwas überrascht, dass du nach der Sollraumtemperatur fragst. Soweit ich die Anleitung verstanden hatte regelt die Trimatik die VL Temperatur doch ausschließlich abhängig von der Außentemperatur. Die sich einstellende Ist-Temperatur in den Räumen hängt doch maßgeblich von der Heizungsanlage ab (bspw. Fußbodenheizung vs. Konvektoren).
Die Schalthysterese ist bei mir vermutlich noch auf Auslieferungszustand eingestellt bei 4K, jedenfalls sieht es im Diagramm danach aus. Würde evtl. Sinn ergeben diese auf 2K zu reduzieren, auch damit die Heizung eine konstantere Leistung bringt, hatte allerdings gedacht, dass die erhöhten Zündzyklen eher kontraproduktiv sind.
Mit dem Codierstecker meinst du die DIP Switches hinter der Schaltuhr? An denen habe ich bisher nichts gemacht.
VG Fabian
Na ja die Vorlauftemperatur orientiert sich an der Heizkurve. Da spielt aber auch die gewünschte Raumtemperatur eine Rolle, die du der Heizung vorgibst. Die Vorlauftemperatur steigt, bei abnehmender Außentemperatur, aber auch, wenn du bei gleichbleibender Außentemperatur die Sollraumtemperatur erhöhst, wird der Vorlauf steigen. Schau dir mal das Heizkurvendiagramm an, da ist Sollraumtemperatur 20° der Startpunkt.
Um es zu verdeutlichen:
Meine Heizkurve 0,8 Niveau +2 Sollraumtemperatur 20° = Vorlauftemperatur bei 0° sind 40°
Bei Sollraumtemperatur 22° sind es dann 43°, bei Sollraumtemperatur 17° dann 35°. Alles bei 0° Außentemperatur.
DIP Switches hinter Schaltuhr, keine Ahnung, was du damit meinst.
Ich kenne deinen Kessel nicht. Aber ich habe z.B. einen Niedertemperaturkessel, dieser hat einen Codierstecker der dafür sorgt, dass die Schalthysterese immer 35°/42°, damit sich kein Kondensat bildet und der Kessel rostet. Das ist festgelegt, wenn also bei milden Außentemperaturen, zB. 10° ist, dann hätte ich eine Vorlauftemperatur laut Heizkurve von 32°. Bei Schalthysterese ein bei 30°, aus bei 32°. Das wird über den Codierstecker übersteuert, der Kessel heizt also immer von 35° auf 42° auf, solange, bis der Vorlauf laut Heizkurve höher ist…
Und da du in deinem Post genau die 35°/42° erwähnt hast, habe ich nach Codierstecker gefragt.
Also finde das mal heraus.