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Stehbolzen an Vitocrossal 300 CU3 abgerissen

Wir besitzen eine Vitocrossal 300 CU 3 Gasheizung die 2008 installiert wurde. Diese wird jährlich von einem Fachbetrieb gewartet. Bei der letzten Wartung wurde durch den Techniker festgestellt das einer der 6 Stehbolzen abgerissen ist. Die Reparatur soll ca. 1200 Euro kosten und kann, nach Aussage unserer Wartungsfirma, nur von einem Viessmann Servicetechniker durchgeführt werden. Es scheint offensichtlich kein Einzelfall zu sein. Bevor ich diese sehr teure Reparatur in Auftrag gebe, möchte ich Informationen zur Ursache. Hat Viessmann diese analysiert? Aus meiner Sicht kommen:

1. Konstruktionsmangel ( Stehbolzen zu schwach ausgelegt oder falsche Materialspezifikation)

2. Unzureichende Vorgaben durch Viessmann im Wartungshandbuch oder Vorgaben die von den Technikern vor Ort nicht eingehalten werden können 

oder

3. der Wartungstechniker hat sich nicht an die Vorgaben gehalten, 

als Ursache in Betracht. Da ich verständlicherweise sicher sein möchte, dass nach der Reparatur der Stehbolzen (oder ein anderer) nicht ein zweites Mal abreißt bitte ich um eine Stellungnahme von Viessmann.

9 ANTWORTEN 9

Viessmann empfiehlt bei den Stehbolzen einen Drehmomentschlüssel, da der Drehmoment von ,glaub 14Nm, nicht überschritten werden darf. Ich kann nicht sagen, ob dein Wartungsmensch sowas verwendet hat.

Oder der Monteur ist so erfahren, dass er das im Gefühl hat.

Ich für meinen Teil darf sagen, dass ich noch nie einen Bolzen abgerissen habe. Liegt vielleicht auch daran, dass ich hier eine Miniratsche benutze.

 

Ich weiss nicht genau, welche Stehbolzen du meinst, vermutlich aber die hier?

HerrP_0-1683722014844.png

(Servicehandbuch f. Vitocrossal CU3, 5681 650 12/2005)

 

3 Nm sind sogut wie nichts und schon mit einem einfachen Schraubenzieher-Drehgriff nahezu immer überschritten. Dieses Anzugsmoment ist eigentlich realitätsfern, aber so ist es nunmal angegeben, und das offensichtlich nicht ohne Grund.

 

Wenn ein Bolzen abreisst, liegt es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit daran, dass das vorgegebene Anzugsmoment überschritten wurde. Kaum ein Heizi verfügt auch nur über ein Drehmomentwerkzeug für derartig kleine Momente, geschweige denn, dass er es auch benutzt.

 

Fazit: Dein Bolzen ist aufgrund unsachgemäßer Arbeit abgerissen. Für solche Fälle hat dein Handwerksbetrieb eine Versicherung (im Volksmund 'Pfuschversicherung'). Diese Versicherung ist für die 'Regulierung' des Schadens heranzuziehen.

 

beste Grüsse!

Phil

Du gehst also davon aus, dass der Wartungstechniker den Stehbolzen abgerissen hat, weil er mit zu hohem Drehmoment die Mutter angezogen hat. Nach meiner Information beträgt das Drehmoment nur 3 Nm. Mit einem Schraubenschlüssel kann man mit der Hand ein Mehrfaches erreichen. Ich kenne das Wartungshandbuch der Fa. Viessmann nicht, ich würde aber erwarten, dass hier ein "Achtung" steht, dass das Drehmoment unbedingt einzuhalten ist, da sonst ein Abriss des Stehbolzens droht. Ich hoffe hierzu auf eine Stellungnahme von Viessmann. Wie gesagt, das ist kein Einzelfall. 

kein Achtung, kein Warnsymbol, nix. Kein Einzelfall - stimmt. Blöde Konstruktion, aber dazu wird Viessmann sich nicht äussern.

Dazu müsste der Wartungstechniker aber seine Firma informieren, dass er den Bolzen abgerissen hat, weil er die Vorgaben nicht eingehalten hat. Hat er aber nicht. Aber du schreibst ja selber, 3 Nm sind ist ein realitätsferner Wert, dann ist meiner Meinung nach der Bolzen zu schwach ausgelegt. 

nicht der Bolzen, sondern dessen Verankerung... Aber sich dadrum mit Viessmann auseinanderzusetzen ist Job der Versicherung 😉 Wenn überhaupt hat die da auch die besseren Karten (würde ich sagen).

>> Dazu müsste der Wartungstechniker aber seine Firma informieren

Es besteht die Hoffnung, dass die Wartungen immer von der gleichen Firma ausgeführt wurden. Dann muss zur Not der Kunde die Firma informieren. Wenn zwischendurch eine andere Firma an dem Gerät rumgeschraubt hat, ist das dumm gelaufen...

 

>> zur Not der Kunde die Firma informieren

vielleicht nimmt die Firma das dann auch mal zum Anlass, die Servicekräfte mit entsprechendem Werkzeug auszustatten und sie anzuhalten, das auch zu benutzen. Ich bin ein wirklich erfahrener Schrauber, aber ich würde mir nicht zutrauen, 'nach Gefühl' 3 Nm verlässlich anzuziehen. Und eigentlich weiss jeder, der mit Drehmomentwerkzeugen arbeitet, dass man gewöhnlich nach Gefühl zu fest anzieht...


@HerrP  schrieb:

. Und eigentlich weiss jeder, der mit Drehmomentwerkzeugen arbeitet, dass man gewöhnlich nach Gefühl zu fest anzieht...


Und nach -Fest- kommt  -Ab-.

hm, ich hab vorhin mal nen Test mit 5 Nm gemacht (weniger hab ich nicht ohne 'Jugend-forscht-Bastel-Aufbau'). Mit nem dünnen Schraubenziehergriff muss man (ich) sich da schon ziemlich anstrengen (da hätte ich mich also mal in die andre Richtung verschätzt). Wenn man die Mutter auf dem besagten Bolzen also mit einem durchschnittlichen Drehgriff oder vorsichtig mit nur kleiner Ratsche anzieht, könnte man sogar irgendwo bei 3 Nm landen. Trotzdem problematisch, weil zu locker will man das ja auch nicht lassen...... Und gleichmässig soll's dann auch noch sein.

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