Hallo, ein schönes neues Jahr an alle.
Wir haben seit 1/2 Jahr eine neue Heuzungsanlage (Vitodens 333) und ich habe mich während der Feiertage mit den Einstellungen beschäftigt, da die neue Anlage doch deutlich anders funktioniert als die alte (Fa. Wolf aus dem Jahr 1999 mit Innenthermostat).
Gibt es für die folgende Parameter Standardwerte, die ich zum Anfang nehmen kann?
Bei der Installation wurden Werte gewählt, die ich nicht für sinnvoll erachte. Unser Reihenhaus ist nicht am Rand und es wurde 1999 fertig gestellt (fast Niedrig-Energie). Nachts kühlt das Haus nie richtig ab, die alte Anlage heizte Nachts nie.
Steigung Kennlinie?
1,7 wurde vom Installateur eingestellt, ich halte 1,0 - 1,2 für besser.
Reduzierte Temperatur ?
Dafür wurden 15 Grad C eingestellt, was ich für viel zu hoch erachte. Nachts läuft die Heizung schon bei den derzeitigen Aussentemperaturen von ca. 8 Grad C.
Hier würde ich 4 Grad C wählen.
Niveau:
Hier wurden 7k eingestellt, was ganz gut zu sein scheint.
Aussenfühler ist auf der Sonnenseite (morgens Sonne) und liegt 20 cm unter einem Dachüberstand, wo es immer "wärmer" als in der Umgebung ist.
Noch eine Frage zum Schluss:
Wie erkenne ich , was die Heizung gerade macht - Heizung oder warmes Wasser?
Heizung = Heizkreispumpe aktiv ?
Wasser erhitzen = Speicherladepumpe aktiv ?
Vielen Dank für die Hilfe.
PS: Das es ein Forum von Viessmann gibt bestätigt mich in der Wahl einer Viessman Anlage.
Viele Grüße
Oliver
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Standardwerte kann es nicht geben, denn die passenden Einstellungen hängen vom Haus und von der Heizverteilung ab. Hingegen kann man ungefähr abschätzen, dass eine Neigung von 1,7 mit einem Niveau von +7 für das beschriebene Haus eine viel zu hohe Vorlauftemperatur ergeben.
Ich nehme an, es geht um Heizkörper, richtig?
Ein paar allgemeine Zusammenhänge zur Einstellung der Heizkennlinie sind hier beschrieben:
Vorschlag für eine bessere Anfangseinstellung: Soll-Raumtemperatur auf die effektiv gewünschte Raumtemperatur (sowieso), Neigung 1,0 bis 1,2 klingen gut, Niveau auf Null. Dann beobachten und Heizkennlinie optimieren, siehe oben.
Reduzierter Betrieb: Wenn sich Nachtabschaltung mit der früheren Anlage bewährt hat, dann die Soll-Temperatur für den red.Betrieb auf 3 Grad setzen (= Frostschutz), so bleibt der Brenner normalerweise nachts aus; ausreichend früh mit Aufheizen beginnen (bei Heizkörpern ca. 1 Stunde, bevor es warm sein soll). In ganz kalten Nächten sorgt die Vitotronic von selbst dafür, dass der reduzierte Betrieb (teil)aufgehoben wird, sodass das Haus nicht zu sehr abkühlt. Ab Werk beginnt diese Anhebung unterhalb -5 Grad, ab -14 Grad wird auch im red.Betrieb mit der Soll-Temperatur für den normalen Heizbetrieb durchgeheizt (Grenzen sind einstellbar in Codieradressen F8 und F9).
Der Aussenfühler gehört eigentlich auf die unbesonnte Nordseite, siehe Montageanleitung. Falls (!) das Haus bei Sonnenschein durch die Sonne erheblich mitgeheizt wird (z.B. grosse Fenster gegen Süden), kann (!) ein Montageort gegen Süden trotzdem gut funktionieren, nämlich wenn es erwünscht ist, dass bei Sonnenschein das ganze Haus weniger beheizt wird. Der Aussenfühler mit Sonneneinfluss wirkt dann annähernd wie Raumeinfluss eines Referenzraums gegen Süden (jedoch nicht parametrisierbar). Falls jedoch bei Sonnenschein die unbesonnten Räume normal beheizt werden müssen, wird der sonnengewärmte Aussensensor keine zufriedenstellende Beheizung ergeben. Ein Hinweis könnte der Montageort des früheren Raumthermostats sein, und wie das Ergebnis damit war.
Der Aussenfühler sollte (ohne Sonne) einigermassen die richtige Aussentemperatur anzeigen, der Montageort scheint auch diesbezüglich nicht optimal zu sein. Wenn die Abweichung bei allen Aussentemperaturen ungefähr gleich gross ist, kann man dies an der Regelung korrigieren (Codieradresse 6E).
Am besten das Heizverhalten mit und ohne Sonne beobachten (Vorlauftemperatur und Raumtemperatur), sowohl im Winter als auch im Frühling, und bei ungenügendem Heizkomfort den Aussenfühler versetzen lassen.
Wichtig: Einstellen der Heizkurve nur ohne Sonne.
Die Unterscheidung Heizbetrieb / Speicheraufheizung mit der Pumpe ist richtig; die Soll-Kesseltemperatur ist in der Regel auch stark unterschiedlich (hoch bei Speicheraufheizung, gemäss Heizkennlinie im Heizbetrieb). Während der Speicheraufheizung werden die Räume nicht beheizt, dann ist eine Soll-Vorlauftemperatur von 0 also normal.
Die Regelung bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten, eine Anpassung an den tatsächlichen Bedarf lohnt sich auch bez. Energieverbrauch, gerade bei so offenbar "unpassenden" Anfangseinstellungen. Viel Erfolg, und bei weiteren Fragen einfach fragen.
Standardwerte kann es nicht geben, denn die passenden Einstellungen hängen vom Haus und von der Heizverteilung ab. Hingegen kann man ungefähr abschätzen, dass eine Neigung von 1,7 mit einem Niveau von +7 für das beschriebene Haus eine viel zu hohe Vorlauftemperatur ergeben.
Ich nehme an, es geht um Heizkörper, richtig?
Ein paar allgemeine Zusammenhänge zur Einstellung der Heizkennlinie sind hier beschrieben:
Vorschlag für eine bessere Anfangseinstellung: Soll-Raumtemperatur auf die effektiv gewünschte Raumtemperatur (sowieso), Neigung 1,0 bis 1,2 klingen gut, Niveau auf Null. Dann beobachten und Heizkennlinie optimieren, siehe oben.
Reduzierter Betrieb: Wenn sich Nachtabschaltung mit der früheren Anlage bewährt hat, dann die Soll-Temperatur für den red.Betrieb auf 3 Grad setzen (= Frostschutz), so bleibt der Brenner normalerweise nachts aus; ausreichend früh mit Aufheizen beginnen (bei Heizkörpern ca. 1 Stunde, bevor es warm sein soll). In ganz kalten Nächten sorgt die Vitotronic von selbst dafür, dass der reduzierte Betrieb (teil)aufgehoben wird, sodass das Haus nicht zu sehr abkühlt. Ab Werk beginnt diese Anhebung unterhalb -5 Grad, ab -14 Grad wird auch im red.Betrieb mit der Soll-Temperatur für den normalen Heizbetrieb durchgeheizt (Grenzen sind einstellbar in Codieradressen F8 und F9).
Der Aussenfühler gehört eigentlich auf die unbesonnte Nordseite, siehe Montageanleitung. Falls (!) das Haus bei Sonnenschein durch die Sonne erheblich mitgeheizt wird (z.B. grosse Fenster gegen Süden), kann (!) ein Montageort gegen Süden trotzdem gut funktionieren, nämlich wenn es erwünscht ist, dass bei Sonnenschein das ganze Haus weniger beheizt wird. Der Aussenfühler mit Sonneneinfluss wirkt dann annähernd wie Raumeinfluss eines Referenzraums gegen Süden (jedoch nicht parametrisierbar). Falls jedoch bei Sonnenschein die unbesonnten Räume normal beheizt werden müssen, wird der sonnengewärmte Aussensensor keine zufriedenstellende Beheizung ergeben. Ein Hinweis könnte der Montageort des früheren Raumthermostats sein, und wie das Ergebnis damit war.
Der Aussenfühler sollte (ohne Sonne) einigermassen die richtige Aussentemperatur anzeigen, der Montageort scheint auch diesbezüglich nicht optimal zu sein. Wenn die Abweichung bei allen Aussentemperaturen ungefähr gleich gross ist, kann man dies an der Regelung korrigieren (Codieradresse 6E).
Am besten das Heizverhalten mit und ohne Sonne beobachten (Vorlauftemperatur und Raumtemperatur), sowohl im Winter als auch im Frühling, und bei ungenügendem Heizkomfort den Aussenfühler versetzen lassen.
Wichtig: Einstellen der Heizkurve nur ohne Sonne.
Die Unterscheidung Heizbetrieb / Speicheraufheizung mit der Pumpe ist richtig; die Soll-Kesseltemperatur ist in der Regel auch stark unterschiedlich (hoch bei Speicheraufheizung, gemäss Heizkennlinie im Heizbetrieb). Während der Speicheraufheizung werden die Räume nicht beheizt, dann ist eine Soll-Vorlauftemperatur von 0 also normal.
Die Regelung bietet zahlreiche Einstellmöglichkeiten, eine Anpassung an den tatsächlichen Bedarf lohnt sich auch bez. Energieverbrauch, gerade bei so offenbar "unpassenden" Anfangseinstellungen. Viel Erfolg, und bei weiteren Fragen einfach fragen.