In diesem Beitrag (Frage 2) wird seitens Viessmann (Timo Brüssing) bezüglich internem Pumpenverhalten und 3-Wege-Ventil darauf hingewiesen: Der normale Ablauf sollte sein, dass das Umschaltventil erst schließt, wenn der Heizbetrieb beendet ist und das Raumthermostat keine weitere Wärmeanforderung signalisiert. Danach sollte der Brenner innerhalb einer angemessenen Zeitspanne abgeschaltet werden, gefolgt von der Abschaltung der Pumpe im Heizkreis. Erst dann sollte das Umschaltventil in die Ruhestellung fahren.
Ich stelle bei meiner 300-W-B3HG (Aussentemperatur gesteuert, kein Raumthermostat, 1 Heizkreis ohne Mischer) fest, dass im normalen Heizung- + WW-Betrieb beim Umschalten von Heizbetrieb auf WW-Aufheizung der Brenner abgeschaltet wird und zeitgleich das 3-Wege-Ventil auf WW schaltet, die Pumpe jedoch während des Schaltvorgangs weiter läuft. Gleiches beim Umschalten von WW auf Heizen: Brenner wird abgeschaltet, anschließend wird das 3-Wegeventil auf Heizen gestellt und der Brenner wieder eingeschaltet. Auch hier läuft die Pumpe während des Schaltvorgangs des 3-Wegeventils weiter. Ich gehe mal davon aus, dass sich bezüglich Pumpenstrategie die aktuellen 200-W und 300-W identisch verhalten und sich demnach meine 300-W nicht an den 'normalen Ablauf' hält. Ich kann mir auch als Laie vorstellen, dass dieses dauernde unter Druck Schalten des 3-Wege-Ventils nicht unbeding förderlich für die Lebensdauer des 3-Wege-Ventils ist.
Was kann/muß ich tun, um auch meine nicht ganz 2 Jahre alte Anlage dazu zu bringen, sich an den 'normalen Ablauf' zu halten? Hängt dies eventuell mit der HMU-Software-Version (bei mir 80.40.80.80) zusammen? Kann ein Update das Problem lösen?
Ich habe bei meiner 333F B3TG genau die gleichen Feststellungen gemacht. Durch das Weiterlaufen der Pumpe ensteht jedes Mal ein lautes qietschendes Geräusch beim Umschalten. Man merkt daran dass das Ventil gegen den Pumpendruck arbeitet. Das kann auf Dauer nicht gesund sein.
Viessmann, bitte prüfen und Lösung hier einstellen.
Nur zur Info:
Hier mein früherer Beitrag zum Thema „Ventilumschaltung bei laufender Heizkreispumpe“ und die Ursache für das Knallgeräusch bei meiner zwischenzeitlich 3 Jahre alten 300 W - B3HG:
1. Überlastung Antriebsmotor Umschaltventil
Beim Umschalten des Ventils vom Heizbetrieb in die Stellung Warmwasserbeheizung wird die aktuell umlaufende Wassersäule im Heizwasserkreislauf schlagartig gestoppt - dadurch steigt der Druck auf der Anströmseite des Ventils und der Druck auf der Ventil - Abströmseite sinkt. Bedingt durch die Massenträgheit versucht das Heizwasser auf der Ventil - Abströmseite weiterzufließen wodurch ein Vakuum entsteht. Beim Umschaltvorgang arbeitet das Ventil zuerst gegen diese Belastungszustände bis zu einem bestimmten Punkt und öffnet dann schlagartig. Das Knallgeräusch entsteht wenn der Ventilkörper die vom Antrieb vorgegebene Endstellung erreicht. Je höher die Strömungsgeschwindigkeit des Wassers im Heizkreislauf (z.B. bei niedriger Außentemperatur) desto wahrscheinlicher das Knallgeräusch. Durch den vorgenannten Umstand wird der Ventilantrieb während des Umschaltvorgangs permanent überlastet, hat dadurch eine reduzierte Lebensdauer und fällt vorzeitig aus.
2. Druckschläge bzw. Wasserschläge
Neben der vorgenannten Überlastung des Ventilantriebs entstehen durch das schlagartige Abschalten Druckschläge die sich im Rohrsystem hin und her bewegen. Diese laufen zuerst entgegen der ursprünglichen Strömungsrichtung rückwärts bis sie auf einen festen Gegenstand treffen. Dort werden sie reflektiert, laufen hin und her und werden durch Reibungsverluste im Rohrsystem wieder abgebaut. Diese Druckschläge sind beim Umschaltvorgang an dem auf der Unterseite des Heizwärmeerzeugers angeordnetet Manometer eindeutig erkennbar und führen zu einer nachteiligen Beanspruchung des gesamten Rohrsystems sowie der Heizkreispumpe.
Fazit: Bei zwischenzeitlich 2 Viessmann Werkskundendienst Einsätzen wurde lediglich jeweils die komplette Ventileinheit ausgetauscht - eine Firmware Änderung wurde nicht vorgenommen.
Gruß von Ing
Hallo zusammen,
leider gibt es mehrere ähnliche Fälle und Viessmann scheint bei Firmwarebugfixing äußerst
zurückhaltend zu sein. Ich würde ein Relais vor die Pumpe schalten, welches von der Ansteuerung
des Ventilmotors gesteuert wird. Man muss dann natürlich testen, ob die ggf. entstehende Pumpen-
Fehlermeldung beim Zuschalten wieder verschwindet.
An unserer Therme hängt eine kleine SPS, die nur dafür da ist die Firmwareunzulänglichkeiten
auszubügeln... 😉
Gruß
Fiedel
Kann es sein, dass die durch das starke Abbremsen der Wassersäule während des Schaltvorgangs des Umschaltventils beobachteten Druckspitzen nur bei den 300er Vitodensen, nicht aber bei den 200ern auftreten?
Die 200er Vitodense besitzen ein Überströmventil, dass auf 130 mbar eingestellt ist. Damit sollten auf der Vorlaufseite, da wo das Umschaltventil sitzt, etwaige Druckspitzen bei 130 mbar begrenzt werden.
In diesem Zusammenhang wäre auch der Einfluss des internen MAGs zu untersuchen. In der Hydrostatik (Ölhydraulik) werden Membran- und Blasenspeicher unter anderem zur Bekämfung von Druckspitzen eingesetzt. Allerdings kommt es dabei auf die genaue Einbausituation an.
So nebenbei: Kennt jemand Hydraulikschaltpläne über den inneren Aufbau der Vitodense? Auch Pläne von älteren Baureihen würden vermutlich genügen?
Bei meinem Vitodens 200-W, B2HF, der seit August 23 im Einsatz ist, konnte ich bisher keine nennenswerte Geräuschentwicklung während des Umschaltvorgangs beobachten.
Als Ursache für knallende Geräusche während oder bei Beendigung des Umschaltvorgang würde ich auch eher die Druckspitzen vermuten, die durch das Abbremsen der Wassersäule entsteht.
Wenn die Pumpe einige Sekunden vor dem Umschaltvorgang abgeschaltet würde, sollte die Ursache für den Druckanstieg und damit ein möglicherweise schädigender Einfluss auf das Umschaltventil entfallen.
Es gäbe eine weitere "theoretische" Möglichkeit den Druckanstieg bei den 300er Vitodensen zumindest zu begrenzen, und zwar durch Verlangsamung des Umschaltvorgangs.
Mir sind aber keine Parameter bekannt, die eine Einstellmöglichkeit für die Umschaltgeschwindigkeit bzw. die Umschaltdauer ermöglichen.
Wie ich in einem anderen Thread hier in der Community durch Herrn Bruessing (Viessmann) erfahren habe, gibt es für den Endkunden nicht dokumentierte Parameter (die sind in der Montage- und Serviceanleitung nicht aufgeführt), die mit Hilfe des sogenannten Software-Assistenten eingestellt werden. Den Software-Assistenten können offensichtlich auch nur Heizungsbauer erwerben.
Hat jemand die Liste dieser "Geheimparameter"?
@MacVito zwecks "Geheimparameter": Auf GitHub gehen und dort die Datei 'Open3Edatapoints.py' anklicken, dann hast du (fast) alles, was derzeit über ViGuide Pro vom Fachpartner einstellbar bzw. auslesbar ist. Was die einzelnen Parameter jeweils bedeuten, musst du allerdings (im Gegensatz zum Fachpartner) selbst erforschen 😉.
So weit ich weiß, haben die neueren Vitodense mit der E3-Steuerung "onebase" nicht die benötigte optische Schnittstelle.
Außerdem kenne ich keine Beschreibung, die den Einsatz der "Open3Edata..." allgemeinverständlich beschreibt.
Hallo,
ich habe bei meiner 300-W B3HG-11 genau das gleiche Problem. Die Anlage ist jetzt knapp 3 Jahre alt und heute früh sind die Heizkörper kalt geblieben. Nach Analyse durch einen Servicepartner hat sich herausgestellt, dass der Stellmotorstößel am 3-Wegeventil vorbeidrückt. Das oben beschrieben Knall-/Rattergeräusch tritt bei mir seit einiger Zeit auf. Morgen soll nun der Stellmotor getauscht werden. Kostenpunkt 250 € 😞
Ist hier in Kürze mit einem Firmewareupdate zu rechnen, dass der Umschaltvorgang so gestaltet wird, dass der Stellmotor nicht mehr gegen die Wassersäule drücken muss ? Ist sowas eigentlich Garantieleistung ?
Vielen Dank und beste Grüße