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Probleme nach Austausch der Brennersteuerung LGM29

Hallo, ich habe eine Vitodens 200 WB2, 6 - 24 kW mit Standardbedieneinheit und Regelung für witterungsgeführten Betrieb, Herstell-Nr. 7159008307436106.
Sie arbeitet im Schema "04:01" mit einem Heizkreis ohne Mischer, mit Trinkwassererwärmung. Die Trinkwassererwärmung läuft nur morgens 6:30 bis 8:30. Normalerweise treibt die Heizung 5 Heizkörper in 4 Zimmern mit insgesamt ca. 65 qm. Die Heizkörperthermostate stehen auf 3. Das Haus ist recht gut isoliert, Baujahr 1986.

Alles lief viele Jahre zufreidenstellend bis vor etwa 3 Wochen die Heizung mit Fehlermeldung F:E außer Betrieb ging. Mein Viessmann-Fachpartner baute daraufhin ein neues Brennersteuergerät LGM 29 ein. Die Codierschalter wurden auf die in der Montageanleitung angegebenen Stellungen (1,0,1,1,1,1,0,1) gebracht und überprüft, das Potentiometer für die Einstellung der max. Heizleistung wurde im Auslieferungszustand (rechter Anschlag) belassen. Alle anderen Codierungen an der Heizung wurden im Auslieferungszustand belassen, so wie sie es vor dem Austausch der LGM 29 waren.

Nach Wiedereinschalten der Heizung arbeitete der Brenner zunächst für eine längere Zeit wegen der noch kalten Heizkörper, danach stellte sich aber ein Zustand ein mit Brennerphasen von 20 bis 30 Sekunden, gelegentlich auch bis zu 3 Minuten. Der Brenner sprang regelmäßig nach 4 min wieder an. Die gewünschte Zimmertemperatur wurde dabei nicht erreicht. Auf Anraten meines Viessmann-Fachpartners wurde die Mindest-Drehzahl der Heizkreispumpe höher eingestellt (044:060, 1900 U/min) und auch die Höchst-Drehzahl (045:090, 2500 U/min). Danach wurden die Brennerphasen etwas länger und die Räume wurden ausreichend beheizt, allerdings startet der Brenner immer noch alle 4 min bei einer Außentemperatur von ca. 5°. Diese hohe Frequenz ist sicher ungewöhnlich und nicht optimal, und es wird durch die ständig hohe Pumpendrehzahl viel Strom verbraucht.

Mein Viessmann-Fachpartner sieht die Ursache für das Problem in einer zu geringen Leistungsfähigkeit der etwa 14 Jahre alten Pumpe. Mich überzeugt das allerdings nicht, da es höchst unwahrscheinlich ist, dass genau gleichzeitig mit dem Auftreten des Fehlers auf der LGM 29 und deren Austausch die Pumpe plötzlich an Leistungsfähigkeit eingebüßt hat, wo doch davor noch alles in Ordnung war. Ich vermute eher, dass mit der neuen LGM 29 etwas nicht in Ordnung ist, dass die Ansteuerung zur Drehzahlregelung der Pumpe vielleicht nicht richtig funktioniert. Elektronische Bauteile altern ja und können kaputt gehen auch wenn sie nur lagern. Auch ist die neue LGM 29 sicherlich eine neuere Version und möglicherweise nicht voll kompatibel mit der Anlage.

Was könnte sonst noch ein Grund für die hohe Taktfrequenz sein? Gibt es eine Möglichkeit, die LGM 29 zu prüfen oder vom Viessmann-Service prüfen zu lassen? Gewährt Viessmann eine Gewährleistung auf seine Ersatzteile?

Herzlichen Dank im Voraus für die Beurteilung meines Problems und die Beantwortung meiner Fragen!

8 ANTWORTEN 8

Hallo berndste,

evtl. war auf der alten LGM eine geringere Heizleistung eingestellt, ist dir dazu etwas bekannt bzw. wurden diesbezüglich mal Änderungen vorgenommen?

Wie ist die Heizkennlinie und die Raumsolltemperatur eingestellt und was passiert, wenn du bei den jetzigen Einstellungen alle Heizkörper voll aufdrehen würdest?

In der Warmwasserbereitung ist die Funktion i.O.? Evtl hängt auch das Umschaltventil.

Beste Grüße °pa
Viele Grüße
Patrick vom Customer-Care-Team

Hallo °pa,
hier noch ein paar zusätzliche Informationen:
Nach Auskunft meines Viessmann-Fachpartners stand auch bei der alten Platine das Potentiometer für die Heizleistung am rechten Anschlag und es wurden keine Änderungen vorgenommen.
Die Warmwasserbereitung arbeitet wie eingestellt, morgens zwischen 6:30 und 8:30, tagsüber fühlt sich die Vorlaufleitung des Heizkreises für den Speicher kalt an.
Das Niveau der Heizkennlinie ist 0 entsprechend 20° Raum-Solltemperatur, die Neigung ist 1,4.

Ich habe heute die Heizung und die Kesselwassertemperatur über längere Zeit beobachtet und auch versuchsweise 3 verschiedene Mindestdrehzahlen der Pumpe eingestellt 044:020 (1100 U/min), 044:040 (1500 U/min) und 044:060 (1900 U/min). Dabei ergaben sich jetzt keine gravierenden Unterschiede: Der Brenner startete bei ca. 43°-45° und stoppte nach ca 1-3 min bei ca 60°, woraufhin er jeweils nach Ablauf der Karenzzeit von 4 min wiederum startete.

Bei 1200 U/min habe ich dann alle Heizkörper auf Maximum gestellt. Daraufhin lief der Brenner einmal 25 Minuten lang, dann 18 min Pause und dann wieder 15 min Brennphase. Nachdem ich die Heizkörperthermostate wieder auf 3 gestellt hatte, gab es Brenndauern von 20-40 Sekunden.

Die Frage ist nach wie vor: Ist der Grund für die ungewöhnlich und unnormal kurzen aber häufigen Brennerphasen eine Schwäche der Pumpe oder liegt es an der LGM 29, die den Brenner oder die Pumpe nicht ordnungsgemäß ansteuert?

Beste Grüße

berndste

Hallo berndste,

die Funktion der Pumpe bzw. die Überprüfung, ob die Pumpe noch genügend Leistung hat kann man "testen", indem man versucht die Pumpe über die Pumpenwelle mit einem Schraubenzieher anzuhalten. Wenn dies ohne großen Kraftaufwand funktioniert, hat diese nicht mehr genügend Leistung. Wenn das getestet wurde und die Pumpe i.O. ist schauen wir, welche weiteren Maßnahmen möglich sind. Versuche auch bitte mal bei offenen Heizkörperventilen die Neigung so weit abzusenken, bis es gerade noch warm genug in den beheizten Räumen wird und beobachte dann noch mal das verhalten der Anlage.

Beste Grüße °pa



Viele Grüße
Patrick vom Customer-Care-Team

Hallo Patrick,

danke für die Antwort! Der Tipp, mit dem Schraubenzieher die Pumpe abzubremsen hat einiges gebracht: Zuerst ließ sich die Pumpe mit leichtem Druck anhalten und lief dann auch nicht mehr an. Ich habe dann ein paar Mal kräftig gegen die Welle gedrückt und sie etwas bewegt, und dann lief der Motor wieder und ließ sich auch nicht mehr anhalten.
Anschließend war das Verhalten der Heizung besser. Die extrem kurzen Brennerphasen von ca. 20 sec gab es nicht mehr. Allerdings sind die Brennerphasen immer noch zu kurz und der Brenner startet danach immer wieder wenn die Karenzzeit von 4 min abgelaufen ist. Nur bei voll aufgedrehten Heizkörperthermostaten läuft ein einigermaßen "normaler" Betrieb. Das ist aber auch nicht "im Sinne des Erfinders".

Ich denke, dass mein Problem mit großer Wahrscheinlichkeit nur an der nicht mehr voll funktionsfähigen Pumpe liegt und werde sie auswechseln lassen.

Ich möchte Sie aber noch bitten, mir mitzuteilen, ob es richtig ist, dass meine alte Pumpe mit der Nr. 7338926 gegen eine neue Pumpe Nr. 7819749 auszutauschen ist. Genügt es, nur den Pumpenkopf (Motor mit Pumpenrad) auszutauschen? Über eine baldige Antwort würde ich mich freuen.

Beste Grüße
berndste

Der Umwälzpumpenmotor VIUPE 60 mit der Bestellnummer 7819749 ist der richtige. Das ist dann der Pumpenkopf mit Elektronik und natürlich auch mit dem Laufrad.

Beste Grüße °pa
Viele Grüße
Patrick vom Customer-Care-Team

Hallo berndste,
wie ist das denn ausgegangen? War es der Pumpenmotor?
Ich habe ein ganz ähnliches Problem seit Tausch der LGM29.
Es ist seit 4 Jahren eine LGM29 (7855224) verbaut und im Heizbetrieb geht der Brenner alle 6 min f. ca. 10 sec an.
Ich habe die Ursache nie gefunden. Aber ich würde - wenn bei dir erfolgreich gelaufen - einen gebrauchten Pumpenkopf ausprobieren.
Grüsse
Andreas

Hallo willeand,
ja, ich habe den Pumpenmotor ausgetauscht, es hat sich aber im Prinzip nichts geändert: Die Brennerstarts mit kurz darauf folgendem Brenner-Aus gibt es immer noch, und ich habe mich erst mal damit abgefunden. Es ist allerdings so, dass sie nur bei Außentemperaturen von über ca. 5 Grad auftreten. Ist es kälter, läuft der Brenner über längere Zeit.

Ich rätsele immer noch herum, ob etwas kaputt sein könnte oder ob das genannte merkwürdige Verhalten konstruktionsbedingt ist, wobei ich auch nicht ausschließen kann, dass es mir früher nur nicht aufgefalen ist und ich nur durch den Tausch der LGM29 darauf aufmerksam wurde.

Bei mir ist es offenbar so, dass der Brennerstart mit voller Heizleistung erfolgt und erst nach ca 10 - 20 sec auf die erforderliche Heizleistung herunter geregelt wird. In den ersten 20 sec kann dabei aber schon die Kessel-Solltemperatur erreicht werden, so dass der Brenner gleich wieder ausgeschaltet wird. Vernünftiger wäre es, wenn die LGM die Kesseltemperatur erst im eingeregelten Zustand, also nach etwa 25 sec auswerten würde. Das wurde aber beim Design der LGM offenbar nicht so gemacht.

So weit meine Erfahrungen und Ideen. Ich hoffe, dir geholfen zu haben. Ob bei deiner Heizung die Dinge genau so gelagert sind und ob vielleicht noch zusätzlich ein Fehler vorliegt, kann ich natürlich nicht beurteilen.

Viele Grüße
berndste

Hallo berndste,

Danke für die Info. Ich habe mich auch erst einmal damit abgefunden. Bei mir treten die kurzen Brennerstarts nur im Heizbetrieb (Winter) auf. Dann aber unabhängig von der Tageszeit (trotz Nachtabsenkung). Interessanterweise gibt es auch bei mir dieses Problem erst seit Wechsel der LGM29 (Viessmann 7822554) und zwar von einem auf den anderen Tag. Ich hatte danach auch alles Mögliche kontrolliert und geprüft, nur die Umwälzpumpe nicht. Vorher gab es ja keine Probleme damit. Weiterhin fiel mir nach dem Tausch auf, dass der Lüfter mit wesentlich höheren Drehzahlen vor allem beim Start läuft/brummt.

Ich vermute, da es sich bei der LGM29 (7822554) um eine Art Universalsteuerung handelt (sie passt schliesslich f. eine ganze Reihe von GasBernnwertgeräten von Viessmann), dass man bei Viessmann Kompromisse hat machen müssen. Somit ist die Steuerlogik und Auswertung u.U. nicht die gleiche wie auf der alten heizungsspezifischen LGM29 (LGM29.22B2000), aber das verrät Dir natürlich keiner, auch auf Nachfrage nicht.

Meine alte LGM29 fiel aus mit FE Fehler. Einem sehr bekannten Problem / Konstruktionsfehler (hier löten sich durch zu grosse Ströme Bauteile aus der Platine). Es gibt einige Anbieter, die diesen Fehler recht einfach und günstig beheben, aber das hab' ich bisher nicht gewagt machen zu lassen. Es ist immerhin die Steuerung des Brenners.

Ich danke Dir für dein Info. Ich war im Glauben nach dem Pumpenwechsel bei Dir wäre das Problem gelöst. Da habe ich mir wohl falsche Hoffnungen gemacht.
Wir werden wohl weiter mit den Unzulänglichkeiten der LGM29 (7822554) leben müssen.

Viele Grüsse
willand

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