werte Forumsmitglieder,
wir haben in unserem Einfamilienhaus BJ 1901 die Heizungsanlage von 1996 komplett erneuert:
Ersatz aller Röhrenheizkörper durch Wandheizung, Fußbodenheizung in der Wohnküche übernommen,
Aufbau eines Grundofens mit Kollektor (um den Schamottekern herum sind 60m VA-Wellrohr eingemörtelt),
sechs Flachkollektoren auf dem Dach und ein 750l Kombi-Pufferspeicher für Heizung und Brauchwasser.
Gesteuert wird das Ganze von einer Relais-Steuerung Marke Eigenbau mit Thermostaten.
Übernommen wurde auch die Vitodens 300-W, die nur dann den Speicher laden soll, wenn die regenerativen Quellen erschöpft sind. Die Therme hat die witterungsgeführte Steuerung.
Da sie also nur noch gelegentlich dazu dient, eine Mindesttemperatur von 55° im oberen Speicherteil zu halten,
betreibe ich sie im Modus "nur Warmwasser", da dieser Modus von der Witterungsführung unabhängig ist.
Weil sie aber nur an ihrem Heizungskreis angeschlossen ist, habe ich der Einfachheit halber den Stellmotor der Weiche ausgebaut und die Weiche in Stellung Heizungskreis arretiert.
Damit die Therme aber nicht den ganzen Speicher bis auf Soll-Temperatur allmählich durchwärmt
(sonst könnte der Ofen, der über die Dauer von einem halben bis ganzen Tag hin eher niedrige Temperaturen liefert, seine Wärme nicht mehr an den unteren Speicherbereich abgeben), soll sie mit einer möglichst hohen Vorlauftemperatur arbeiten, wobei ich die Kesseltemperatur auf max. 60° begrenzt habe.
Anfangs lief sie mit 100% Pumpendrehzahl (bevor ich gesehen habe, dass sich das einstellen lässt) und einem entsprechend kleinen Temperaturhub von 2-5K.
Deshalb haben wir in den Thermenkreis eine Rücklaufanhebung (55° Thermostatventil) eingebaut,
um in kurzer Zeit auf höhere Temperaturen zu kommen.
Nun schließlich meine Fragen:
Kann der Brennwert-Effekt bei RL 55° noch nennenswert funktionieren?
Mit welcher RL-Temperatur hole ich das Optimum heraus, wenn der VL 60° haben soll?
Ohne Ventil läge die RL-Temperatur zwischen 20 und 45°.
Kann die Therme daraus durch die Brenner-Modulation eine konstante VL- Temperatur generieren,
wenn die Pumpe z.B. auf 30% läuft?
Hat die Therme einen internen Mischer, wenn ja, kann dieser über die Codierungsebenen beeinflusst werden?
Vielen Dank fürs Lesen!
Grundsätzlich kann man sagen, dass der Brennwerteffekt dann einsetzt, wenn die Rücklauftemperatur unter der Abgastemperatur liegt. Bei nur Warmwasserbetrieb liegt es in der Natur der Sache, dass dieser Effekt eher gegen Null tendiert, da die Rücklauftemperaturen relativ hoch liegen. Müssen sie allerdings auch, da man sonst den Speicher nicht laden kann. Hinzu kommt, dass die Rücklauftemperatur im günstigsten Fall der Speichertemperatur entspricht.
Für den Brennwerteffekt ist es also besser, das Ventil wieder in Betrieb zu nehmen. Damit bringt man aber wieder Wärme in den unteren Bereich des Speichers. Man sozusagen die Effektivität der Solaranlage etwas einschränkt.