Hallo,
mir wurde kürzlich eine Vitodens 300 eingebaut. Die bestehende Atola war 30 Jahre alt und musste ausgetauscht werden.
Jetzt habe ich das Problem, das bei mir die Heizkörper nicht richtig warm werden trotz identischer Heizkurve wie zuvor und damit z.B. aktuell 40° Vorlauftemperatur.
Dazu muss erwähnt werden, dass es sich zwar um ein EFH handelt, hier aber im Baujahr 93 im EG und DG je ein Einrohrstrang verbaut wurde, an dem die Heizkörper hängen. Im UG sind die Heizkörper im Zweirohr angebunden und das funktioniert auch.
Bei der Atola war eine Wilo-Umwälzpumpe im Heizstrang verbaut, die Heizkörper wurden damit alle warm. Die Pumpe hatte also genug Kraft, das Heizwasser entsprechend zu bewegen.
Nun ist nur noch die interne Umwälzpumpe der Vitodens vorhanden, deren Kraft offenbar nicht ausreicht.
Welche Leitungsdaten hat denn diese Pumpe und ist die für so einen Betrieb überhaupt geeignet?
Der Stromverbrauch der Vitodens liegt derweil bei 1kWh/Tag, teilweise auch mehr. Ich nehme an, dass die Pumpe für den Löwenanteil dieses Verbrauchs verantwortlich ist. Das sind immerhin gut 40W/h, die Wilo-Pumpe lag bei ca. 25W/h.
Muss ggf. noch eine Pumpe nachgerüstet werden oder reicht die Pumpe der Vitodens und muss die dann nur anders eingestellt werden? In der App finde ich zu der Pumpe keinerlei Parameter oder Einstellungen, am Bedienteil der Vitodens sehe ich lediglich den aktuell anliegenden Volumenstrom. Dieser variiert und ist nicht beeinflussbar.
An den Einrohrsträngen lässt sich jeweils nichts verstellen, selbst an den meisten Heizkörpern nicht, da die Bypass-Blöcke in der Wand liegen. Am Abgang der Heizung im Keller sieht es auf den ersten Blick wie herkömmliches Zweirohr aus. Der Heizungsbauer ist etwas überfordert, daher muss ich mich selbst schlau machen.
Vielen Dank für Antworten und Hinweise.
Hallo Stefan,
ja, ungeschickt ausgedrückt. Mit "heiß" meinte ich "volle Vorlauftemperatur", was im Falle von 60° heiß ist 😉
Genau, deswegen ist eine hohe Vorlauftemperatur (deutlich höher als bei der alten Atola) für mich auch keine Lösung.
Bypass im Bad verstellen... tja, da brauche ich Hilfe. Anbei zwei Fotos. Einmal vom Ventilblock und einmal mit abgeschraubter Metallkappe oben links. Muss ich da per Inbus drehen? Möchte nicht unfachmännisch herumpfuschen...
Dieser letzte Heizkörper im Bad ist nun der einzige, den ich irgendwie so überhaupt gar nicht warm kriege... eventuell wirklich obendrein noch verstopft. Wie löst man denn sowas?
Danke für die Erläuterung zum Stromverbrauch.
MacVito, danke für die Einordnung der Pumpen. Das hilft mir sehr.
Hier nun die Fotos:
Danke Dir, das hilft mir sehr. Dann ist meine Vermutung also wahrscheinlich ein Treffer... mal sehen.
Oventrop Hahnblock -> ich glaube das könnte der Hahnblock sein und da kannst du dir die Anleitung laden.
Ab 6.4 geht es ja um das Einrohrsystem.
Der obere Imbus sollte das Absperrventil sein und am unteren kannst du die Einstellung für das Einrohrsystem machen.
Guten Morgen!
Besten Dank, dürfte dann wirklich der Zehnder Vario sein. Der Heizkörper ist auch von Zehnder.
Die Anleitung sagt mir mit meinem Laienverständnis jetzt leider nicht so richtig, was dort einzustellen wäre. In der Abbildung zur Einstellung des Einrohr-Bypasses ist abgebildet, dass man per 4mm-Inbus in beide Richtungen drehen kann. Was jeweils passiert und wohin man drehen soll steht da nicht, auch weiter unten die Umdrehungen... von wo ausgehend denn? Am Bauteil selbst sind keinerlei Markierungen.
Ich will da jetzt nichts falsch machen. Kann mir jemand die Anleitung des Zehnder Vario "übersetzen"?
Grüße
Also du musst als erstes den Thermostatkopf abnehmen und überprüfen, ob dort die Einstellung auf 6 steht.
Danach prüfen, ob die Absperrung ganz geöffnet ist.
Dann hast du ja auf Seite 2 eine Tabelle(die untere) mit Umdrehungen Bypass.
Der eine Wert sagt dir wie viel % durch den HK gehen und der andere sagt dir wie viel Umdrehungen du dazu benötigst.
Wenn du nun nach rechts drehst, dann wird dieser geschlossen und diese Einstellung musst du dir merken als Grundeinstellung.
Ich würde nun mal bei 2 Umdrehungen anfangen, dann sollen 40% durch den HK gehen.
Und noch ein ganz wichtiger Punkt ist, wenn dies nicht der letzte HK wäre, dann änderst du mit der Einstellung alle HK die danach kommen werden!
Hallo,
also, Heizungsbauer war Donnerstag nochmal hier und hat mir den Ventilkopf am Badheizkörper eingestellt. Kurioserweise funktioniert nun scheinbar alles, also auch im EG und an den anderen Heizkörpern. Die Pumpe der Vitodens habe ich auf 70% min und 100% max eingestellt, Heizkurve liegt bei Niveau +10 und Neigung 0,8, Vorlauf derzeit bei 42,2° bei 5,9° Außentemperatur laut Sensor und die Heizkörper werden dementsprechend warm bei Bedarf, alle Räume erreichen ihre Tages-Zieltemperaturen zwischen 19 und 21 Grad.
Ich hoffe, die Pumpe der Vitodens hält das auf Dauer aus. Stromverbrauch der Heizung liegt aktuell bei ca. 1,5kWh/Tag, die Pumpe ist also ordentlich am Arbeiten und tut das vermutlich nicht allzu effizient in dem Lastbereich. Rücklauftemperatur kann ich leider nirgends sehen, wäre bei dem Einrohranteil nicht ganz uninteressant...
Bin nun etwas unschlüssig, ob ich den Heizungsbauer noch zum Einbau einer externen Pumpe und einer hydraulischen Weiche drängen soll, grundsätzlich ist jedes Bauteil weniger auch ein Teil weniger, was kaputtgehen kann...
Grüße
@Einrohr schrieb:Hallo,
also, Heizungsbauer war Donnerstag nochmal hier und hat mir den Ventilkopf am Badheizkörper eingestellt. Kurioserweise funktioniert nun scheinbar alles, also auch im EG und an den anderen Heizkörpern.
Grüße
Könnte gut sein, dass er den Bypass mehr geöffnet hat.
Das Niveau wäre mir selbst zu hoch. Aber wenn es für dich so passt, ist das in Ordnung.
Hallo,
ja genau, er hat am Bypass einmal auf beide Anschläge gedreht und dann auf 40%, nun bekommt der Heizkörper Warmwasser.
Ob das Niveau der Umwälzpumpe passt hängt nicht von mir ab, sondern von den Spezifikationen. Der Heizungsbauer hat heute bei Viessmann angefragt und die Auskunft erhalten, dass der Dauerbetrieb 80% eigentlich nicht überschreiten sollte.
Daher werde ich in den kommenden Tagen und Wochen mit verringerter Einstellung testen und ermitteln, ob die Pumpe auch bei Verringerung des Max--Wertes die Anlage noch ausreichend mit Heizwasser versorgen kann.
Falls nicht wird der ganze Sermon fällig mit hydr. Weiche, externer Pumpe und Co, was hier weiter oben ja auch schon angesprochen wurde.
Bin mal gespannt, dank Viessmann-App und Homematic-Heizkörpersteuerung mit Raumluft-Sensoren in so gut wie allen Zimmern habe ich eine recht zuverlässige Feedback-Schleife und erkenne schnell, wenns irgendwo hakt und das dann auch anhand von Zahlen schwarz auf weiss.
Grüße
Eigentlich gehört die ganze Einrohrheizung neu durchgerechnet. Scheitert aber meist an mangelnder Dokumentation. Ich hätte hier lieber den Vitocrossal genommen, das ist ein ordentlicher Kessel mit externer Pumpe wie der alte Atola.
PS:
Die Aussage
Die bestehende Atola war 30 Jahre alt und musste ausgetauscht werden.
ist übrigens falsch, der ist Niedertemperatur und nicht tauschpflichtig.
Hallo,
ja, Du hast absolut Recht, die Einrohrstränge müssten neu gerechnet und einreguliert werden. Aber es gibt keinerlei Dokumentation, ich weiß nichtmal wo die Einrohrstränge von der "Hauptleitung" abgehen. Müsste man auf Verdacht Wände aufreißen...
Den Heizungsbetrieb, der das hier vor 30 Jahren verbaut hat hatte ich angeschrieben mit der Bitte um Infos über das doch recht exotische System. Darauf bekam ich eine sehr patzige Antwort, es gäbe "selbstverständlich" keinerlei Infos oder Unterlagen mehr dazu und überhaupt sei das ja "ein ganz übliches System". Ich habe mir dann keine Mühe gemacht weiter nachzuhaken, da ich mich nicht gerne für blöd verkaufen lasse.
Wie dem auch sei, ich muss nun halt das Beste daraus machen. Aktuell teste ich noch verschiedene Pumpen-Lastbereiche. Zuletzt auf 40-80% reichte es nicht mehr, also habe ich auf 50-80% hochgeregelt. Davor 60-80% funktionierte. Mit dem so ermittelten Einstellungsbereich gehe ich dann auf Viessmann zu und lasse mir schriftlich garantieren, dass das keinen Einfluß auf die Lebensdauer der Heizung und/oder Pumpe hat. Falls man mir das nicht gibt, muss der Heizungsbauer nochmal ran und den ganzen Kram einbauen.
Zum Thema Vitodens vs. Vitocrossal: tja, was soll ich als Laie dazu sagen? Dazu hole ich mir ja Beratung und Unterstützung von einem Heizungsbauer, damit er diese Planung und die entsprechende Auswahl des passenden Gerätes übernimmt. Wer weiß, vllt bauen sie dann im Nachhinein doch noch eine Vitocrossal ein, ich stelle es mal zur Debatte. Danke für den Hinweis.
Und ja, völlig richtig, die Atola hätte nicht im Rahmen der Sanierungspflicht ausgetauscht werden müssen. Wie übrigens fast alle Geräte, zumindest in EFH, denn auch vor 30 Jahren waren die schon fast alle Außentemperatur-geführt. Wichtig, auf dieses in den Medien leider all zu oft kolpotierte Missverständnis hinzuweisen: eine Heizung muss nicht raus, bloß weil sie 30 ist.
Nun, indirekt dann aber schon, das wollte ich ausdrücken mit "musste getauscht werden". Denn mit 30 ist sie potentiell am Ende ihres Lebens. Klar, kann auch noch 35 werden, aber ab nächstem Jahr MUSS ich - wenn sie kaputt geht - gegen eine Wärmepumpe tauschen. Und das möchte ich derzeit nicht, weil das Haus eben "erst 30" ist, aber ohne Flächenheizung und mit mittelhochtiefen Dämmwerten. Ein Betrieb mit Wärmepumpe würde mit aktueller Technik zwar funktionieren, aber recht ineffizient, ich bezweifel einen COP >3
Und da der Strompreis eher Richtung Gas x4 geht und meiner Ansicht auch bleibt halte ich das für Unsinn.
Ein Irrtum meinerseits wird dann durch die Brauchwasser-WP abgefedert...
Grüße