Ich habe eine neue Vitodens 200 B WH2F bekommen. Da es bei uns z. Zt tagsüber noch 20 Grad hat muss ich nur die Einliegerwohnung im Keller heizen. Alle anderen Ventile sind zu. Um die 30m2 auf 20 Grad zu bringen muss ich nun die Rücklauftemperatur auf 26 stellen, Level habe ich nun auf +12. Thermostate habe ich komplett abgenommen, um sicher zu sein, dass das Ventil auf ist. Am Heizköpereinlauf messe ich 50 Grad, am Auslauf so 40 grad. Mit jedem Grad, um dass ich die Rücklauftemperatur senke, fällt die Temperatur im Zimmer um ca 0.8 Grad. Irgendwas habe ich vielleicht noch nicht verstanden. Wer hätte eine Idee für mich? Mit der 30 Jahre alten Vaillant hatte ich nie ein Problem, habe aber auch keine Ahnung, was die Parameter dort waren.
Gelöst! Gehe zu Lösung.
eigentlich ist das die bessere Strategie - ja. Es macht zwar nicht viel Unterschied, aber du siehst, dass durch diese 'Schräg-verschiebung' und die gebogenen Kennlinien punktuell vielleicht die gleiche Vorlauftemperatur herauskommt, wenn sich aber die Aussentemperatur ändert, andere Vorlauftemperaturen errechnet werden.
Diese krummen Kennlinien sind das Resultat von jahrzehntelanger 'Beschäfigung' mit der Sache, und sie sind schon ziemlich sinnvoll krumm 😁 Es ist trotzdem nicht ausgeschlossen, dass du mit geringfügiger 'Nichtbeachtung' der Regeln eine für dein Haus besser funktionierende Einstellung findest, aber ich würde erstmal anfangen, wie es 'im Buche steht'.
Moin!
Sprichst du von einer Fussbodenheizung? Hast du Mischer im System? Du müsstest vlt mal ein paar Fotos posten, vlt ein Hydraulikschema...
beste Grüsse!
Phil
Nein, alles nur Radiatoren.Daher vermutlich auch kein Mischer, oder? Hydraulikschema könnte interessant werden. Habe ich nicht. Kann man das überhaupt selber machen?
Ach so ... Foto. Mache ich gerne mal. Wird nachgeliefert.
@ipk schrieb:Nein, alles nur Radiatoren.Daher vermutlich auch kein Mischer, oder? Hydraulikschema könnte interessant werden. Habe ich nicht. Kann man das überhaupt selber machen?
Kann man machen, wahrscheinlich reichen aber ein paar Fotos, wo alle 'Einbauten' rund um deine Therme zu erkennen sind und wenn vorhanden noch irgendwas andres, das mit der Heizung zu tun hat.
Ich war etwas irritiert, weil du oben schriebst "muss ich nun die Rücklauftemperatur auf 26 stellen, Level habe ich nun auf +12." Wie stellst du die Rücklauftemperatur ein? Ist das Level das Niveau der Heizkennlinie?
>> Am Heizköpereinlauf messe ich 50 Grad, am Auslauf so 40 grad.
Das bezieht sich auf den/die Heizkörper in der Kellerwohnung?
>> Thermostate habe ich komplett abgenommen, um sicher zu sein, dass das Ventil auf ist
Das ist ein gutes Vorgehen! Viele Nutzer verstehen zuerst nicht, dass sie die erzeugte Wärme maximal durchlassen müssen...
>> Mit der 30 Jahre alten Vaillant hatte ich nie ein Problem
Die hatte vermutlich keine witterungsgeführte Steuerung, also keine einstellbare Heizkennlinie, die die Vorlauftemperatur abhängig von der Aussentemperatur vorgibt?
Danke für Deine Hilfe
- Fotos nächste Woche
- Mit Rücklauf meine ich die eingestellte Haustemperatur. Ich dachte, das wird die Rücklauftemperatur sein.
- Ja. Heizkörper im Keller
- Glaube schon, dass die eine Heizkurve hatte. Habe ich mich aber nie mit beschäftigt.
Inzwischen habe ich Haustemperatur auf 27, Level +8 ( ja ... Das Niveau der Heizkennlinie), und die Temperatur bleibt auf 20 im Keller.
Ipk
>> Danke für Deine Hilfe
gern, dazu sind wir ja hier (wenn man nicht gerade selber eine Frage hat). Aber trotzdem nett, wenn wer danke sagt! 🙂
Die Raumtemperatur wird (heizungsseitig) durch folgende Faktoren bedingt:
1. Raumtemperatur-Sollwert
2. Aussentemperatur ("gefiltert")
3. Neigung und Niveau der Heizkennlinie
Die Heizung berechnet anhand dieser 3 (bzw 4) Faktoren die Vorlauftemperatur:
Am besten stellst du den Raumtemperatur-Sollwert auf den Wert, den du wirklich haben möchtest, und passt dann die Neigung und das Niveau der Kennlinie an, dass sich die Raumtemperatur so einstellt, wie du sie gewählt hast. Das ist nicht an einem Tag getan, weil es ja für einen weiten Bereich von Aussentemperaturen funktionieren soll. Wie man da am besten vorgeht, ist hier beschrieben:
Die Vorlauftemperatur sollte also genau so hoch sein, dass sie den kältesten Raum bei voll aufgedrehtem (oder idealerweise demontierten 😉 ) Thermostatkopf auf die eingestellte Raumtemperatur bringt. Die Räume mit weniger Wärmebedarf werden dann mittels Thermostatventilen 'eingedrosselt' (bei Systemen mit Mischer/n kommen die ggf. auch zum Zuge).
Das Temperaturniveau der Therme muss also so niedrig wie möglich liegen, weil sie dann mit bestem Wirkungsgrad und bester Rückgewinnung der Verdunstungswärme im Abgas arbeitet ('Brennwertnutzung'). Zweiteres ist strenggenommen von einer möglichst niedrigen Rücklauftemperatur abhängig, aber das Thema ist komplex...
Ich hoffe, das hilft dir ein wenig, die Zusammenhänge besser zu verstehen und deinen Zielen (die neben passend warmen Räumen bestimmt auch ein minimierter Gasverbrauch sind) schnell näher zu kommen. Bei weiteren Fragen wird dir hier bestimmt geholfen 🙂
beste Grüsse & gutes Gelingen!
Phil
eigentlich ist das die bessere Strategie - ja. Es macht zwar nicht viel Unterschied, aber du siehst, dass durch diese 'Schräg-verschiebung' und die gebogenen Kennlinien punktuell vielleicht die gleiche Vorlauftemperatur herauskommt, wenn sich aber die Aussentemperatur ändert, andere Vorlauftemperaturen errechnet werden.
Diese krummen Kennlinien sind das Resultat von jahrzehntelanger 'Beschäfigung' mit der Sache, und sie sind schon ziemlich sinnvoll krumm 😁 Es ist trotzdem nicht ausgeschlossen, dass du mit geringfügiger 'Nichtbeachtung' der Regeln eine für dein Haus besser funktionierende Einstellung findest, aber ich würde erstmal anfangen, wie es 'im Buche steht'.
Ah ... Ok ... Gut ... Dann gehe ich mal in diese Richtung. Ich werde also die Temperatur langsam wieder Richtung 20 runterdrehen, und stattdessen das Niveau hochziehen. Da standardmäßig ein Niveau von 1 empfohlen wird, dachte ich halt, dass irgendwas über 10 nicht sein kann, und dachte ich bin besonders schlau ...
was für eine Neigung hast du denn eingestellt?
Neigung 0.7. Ich habe ja noch keine Daten zu versch. Aussentemperaturen.
B.t.w. Wie verarbeitet das System eigentlich die Solltemp? Die wird ja nirgends gemessen. Das einzige was das System weiss ist, wie warm der Rücklauf ist.
Zwischenupdate: Das schaut jetzt soweit mal ganz gut aus. Solltemp auf 22, Niveau auf 15, Neigung wird noch nachgebessert, je nach Verhalten bei Aussentempraturänderung, und Gasverbrauch heute ganz anständig mit wohl ca 2m3 bis am Abend. Brennerstarts/Laufzeit Versuche ich jetzt mal im Auge zu behalten. Sollte das doch sehr hohe Niveau mir irgendetwas sagen, bzw. besteht hier noch Handlungsbedarf? Bis hierher ganz vielen Dank für Deine Hilfe.
Ipk
>> Wie verarbeitet das System eigentlich die Solltemp?
Einfach nur in Form der 'Schrägverschiebung' der Kennlinie, also mit einer Anpassung der Vorluftemperatur. Das ist keine Regelgröße, sondern eine Stellgröße.
Diese witterungsgeführte Regelung (Steuerung) funktioniert nicht mehr wie früher, wo die Vorlauftemperatur so geregelt wurde, dass in dem Raum, wo der Thermostat hing, die eingestellte Temperatur erreicht wurde, sondern sie 'regelt' die Vorlauftemperatur in Abhängigkeit von der Aussentemperatur (das ist eigentlich garkein Regelkreis). Hintergrund ist z.B., dass es trotzdem nicht in den anderen Räumen zu kalt wird, wenn in's Wohnzimmer (wo gewöhnlich der Raumthermostat hing) die Sonne reinscheint.
>> Neigung 0.7
Mit dieser Neigung bewegst du dich im Bereich für Fussbodenheizung. Deine Radiatoren benötigen höhere Vorlauftemperaturen (wie du schon bemerkt hast). Guck noch mal in den Heizlexikon Link oben - da ist auch dazu was beschrieben. Ich würde erstmal mit Neigung 1.4 starten, vielleicht ist auch das noch ein bischen knapp.
>> Sollte das doch sehr hohe Niveau mir irgendetwas sagen, bzw. besteht hier noch Handlungsbedarf?
s.o. - wenn du die Neigung erhöhst, wird das das Niveau in den 'normalen' Bereich bringen (das tut es natürlich nicht von selbst, du wirst es runterstellen, weil es sonst zu warm wird).