Hallo,
ich habe eine Viessmann Trimatic MC/B, 24 Jahre alt, Seriennummer 7450361, Rexola Biferral.
Es geht um ein älteres, ungedämmtes, freistehendes EFH.
Die Neigung der Heizkurve ist bei mir auf 1,8 eingestellt, das Niveau bei 6.
Ist das zu hoch und könnte man mit 1,4 oder 1,6 bei der Neigung etwas sparen?
Falls ja, einfach nur den Regler runterdrehen oder vorher noch irgendetwas anderes machen?
Danke.
....einfach mal testen,geh mal runter auf 1.4 und du wirst es sehen...
Damit man das Probieren "begründen kann" 😉
wenn es draußen KALT wird und du bekommst die Bude nicht warm/zu warm, dann steiler/flacher,
wenn es draußen Wärmer wird und du bekommst die Bude nicht warm/zu warm, dann das Niveau rauf/runter
Niveau auf 6 ? Warum ? Damit änderst nichts an der Vorlauftemperatur, sondern hebst nur den Fusspunkt an. Die Heizkurve wird hierrüber also nur flacher. In Extremfällen mutiert die Kurve dann zu einer Geraden.
Kleiner Tipp: Im Badezimmer von mir aus auch Wohnzimmer/ Küche die Thermostaten voll auf drehen.
Dann , wie meine Vorschreiber, Niveau 0 und mit der Heizkurve spielen. Und bis zur nächsten Veränderung immer einen Tag warten.
Ich habe in letzter Zeit, ca. 5 Tage, schon probiert, es hatte bei uns konstant 4 - 7 Grad tagsüber.
HK unverändert auf den gleichen Stellungen.
Zuerst auf 1,6, Niveau unverändert bei 6. Habe überhaupt keinen Unterschied gemerkt.
Dann auf 1,4, Niveau unverändert auf 6. Das merke ich jetzt schon, d.h. die HK sind auf den gleichen Stellungen wie vorher öfters als vorher nur noch warm oder lauwarm und richtig heiß nur sehr selten kurz mal.
Bei zwei HK habe ich eine halbe Stufe hochgedreht, z.B. von 2 auf 2,5. Davon abgesehen werden die Temperaturen aber normal wie vorher erreicht in den Zimmern. Zumindest jetzt noch, bei diesen Temperaturen, nächste Woche soll es kälter werden.
Spannend wird es aber doch wohl, wenn es mal wirklich kalt wird, also tagsüber 0 oder einige Minusgrade hat.
Dann wird sich zeigen, ob 1,4 reicht.
Niveau 6 und Neigung 1,8 waren halt das, was seit Urzeiten und von Anfang an immer eingestellt waren. Und da mir nie jemand etwas anderes gesagt hat, habe ich das für richtig gehalten und jetzt mit der Änderung der Neigung angefangen. Zuerst auf 1,6, was nichts verändert hat, dann auf 1,4, was ich schon merke (siehe anderer Beitrag).
Die Vorlauf-Temp war mit 1,8 max. immer so bei knapp 80 Grad, also bei 4 - 7 Grad AT. Das ist jetzt viel niedriger.
Wahrscheinlich "gut gemeint" gleich nach der Erstinstallation, aber etwas zu viel. Deutlich zu viel aber vermutlich auch nicht, also nicht für einen ungedämmten Altbau, der allein freistehend ist, denn ich habe mal gegoogelt und da wird überall zwischen 1.4 und 1.6 für so einen Fall empfohlen.
So ein Quatsch! VL-Temp von bis zu 80 Grad fahren, aber dann die Thermostatventile auf 2 oder 2,5 einstellen, ist wie Vollgas geben im Auto mit dem rechten Fuß und gleichzeitig mit dem linken auf der Bremse stehen und mit der Hand an der Handbremse zerren, damit es nicht zu schnell wird!
Es gibt keine "Standardeinstellung". Das musst Du selber rausfinden, was für Dein Haus am besten passt. Je niedriger die Heizkurve und damit die VL-Temp, desto weniger Energie verbrauchst Du!
Wenn Du eine vernünftige Einstellung erreichen willst, kannst Du mal alle Thermostatventile im ganzen Haus voll aufdrehen, und dann die Heizkurve z.B. auf 1,0 mit Niveau 0 einstellen. Dann mal 1-2 Tage beobachten, was passiert. Ist es in den "kritischen" Räumen, z.B. Wohnzimmer, Bad, zu kühl, Niveau wieder 1-2 Grad hochgehen, wenn zu warm, nochmal 1-2 Grad absenken und weiter beobachten. Das machst Du so lange, bis die Ist-Temperatur in den kritischen Räumen passt. Räume, die dann noch zu warm sind, kannst Du die am Thermostat runterdrehen, z.B. auf 3 und darunter. Räume, die zu kalt bleiben, könnten einen größeren Heizkörper vertragen.
Die Neigung der Heizkurve kannst Du dann einstellen, wenn es mal richtig kalt wird. Bleibt es zu kühl im Haus, Neigung steiler einstellen, z.B. um 0,2 erhöhen, wenn es zu warm ist, reduzieren.
Viel Erfolg
Du kannst nichts kaputt machen. Am besten, Du notierst die Einstellungen, bevor Du was verstellst. Dann kannst Du jederzeit zurückdrehen.
@Franky : Niveau auf 6 ? Warum ? Damit änderst nichts an der Vorlauftemperatur, sondern hebst nur den Fusspunkt an.
Wenn du damit die Raumtemperatur meinst, dann stimmt das mit dem Fußpunkt (teilweise). Mit dem Niveau jedoch wird die Kennlinie parallel verschoben. So stehts zumindest in der BA und in der 'Viessmann-Formel'.
Beachte meinen Tipp.
Sonst fährst Du wie meine Vorredner mit Vollgas gegen eine angezogene Handbremse.
Wenn dann noch irgend etwas nicht passt : Erst thermischer dann hydraulischer Abgleich.
Ach ja, thermischer Abgleich = z.B. mit einem Taschenwärmer bekommst Du in einem Altbau kein Badezimmer (sehr kritisch) bei 35°C Vl. warm.
Hallo MDierks,
ich habe mir mal deine Reglerbaugruppe angeschaut. Das erinnert mich etwas an meine alte Buderus Seit Oktober letzen Jahres habe ich eine Vitodens 300 W. Aber jetzt verstehe ich deine Zurückhaltung. In den aktuellen Brennern/Reglern kann man die Heizkurve die man einstellt direkt graphisch erfassen. Das machts einfacher.
Jedenfalls habe ich auch so ein altes alleinstehendes Haus BJ 1965. Isolation nicht vorhanden. Radiatoren, die von der Leistung für die jeweiligen Räume ausreichend sind. Abgleich ist gemacht. Einen guten Durchfluss 9xx.
Bei der Einstellung meiner Heizkurve hatte ich zwei Eckwerte. Als es vor Weihnachte gegen -10 Grad ging, habe ich mit der Heizkurve "gespielt" und erfahren, dass mir 50 Grad Vorlauf reichen. Auf der anderen Seite, wenn ich bei +10 Grad bin brauch ich um die 37 Grad Vorlauf. Weiter runter geht nicht. Das habe ich durch eine Heizkurve abgebildet, Heizniveau 16 und Neigung 0,7
Damit ich das ganze analysieren konnte habe ich mir die Daten bei Viessmann über die API geholt. Hab also schöne Kurven die ziemlich aussagekräftig sind.
Dabei ist mir noch ein wesentlicher Punkt aufgefallen. Bis -1 Grad ist es bei mir günstiger Nachts die Temperatur abzusenken und Morgens wieder anzuheben. Darunter ist es besser die Temperatur zu halten (höchstens 1Grad absenken). Das hängt mit dem Auskühlungsprozess des Mauerwerks zusammen.
Gruß Ralf
Eine gute einstellung der heizung braucht zeit.Temperaturunterschiede außentemperatur regelt die Heizkurve.Jedes Haus ist anders ,jedes Wärmeempfinden auch.Heizlast/Rohrnetzberechnung,sind die passenden Heizkörper verbaut,stimmen die Anlagenbasics wie vor/anlagendruck,läuft die Pumpe korrekt-konstant oder leistung nach wärmebedarf,Hydraulicher abgleich....viele fragen.
EGAL.Jeder Anlagen betreiber kann relativ einfach über Heizkurve und Nivea seine Ideale einstellung finden.Etwas Mut und Dokumentation der gemachten Veränderungen können schon viel bringen.Es gibt viele You Tube Tipps...
Machen ist wie Wollen,nur Krasser ;-).
Hallo Ralf,
du hast wie ich einen freistehenden Altbau ohne Dämmung und kommst mit nur 50 Grad Vorlauf aus bei -10 Grad?
Das widerspricht allem, was ich bisher gelesen habe, denn üblicherweise braucht man bei einem ungedämmten Altbau einen höheren Vorlauf. Bei -10 Grad also so um die 70 - 80 Grad, was den oft empfohlenen 1,4 bis 1,6 entspricht als Neigung.
50 Grad entsprechen nach meiner Tabelle ca. 0,9 (du sagst 0,7?), das wäre weniger als das, was die Viessmann-Anleitung für gut gedämmte Neubauten empfiehlt, nämlich 1,0.
Dein Niveau wiederum ist extrem hoch mit 16. Ist das der "Kniff", eine eigentlich viel zu niedrige Neigung mit einem extrem hohen Niveau zu kombinieren?
Was machst du mit den HK-Einstellungen und welche Temperaturen hast du in den Zimmern?
Das mag wohl sein, aber nicht alles spielt eine gleich große Rolle und die meisten Faktoren sind im Regelfall auch nicht völlig außer der Reihe tanzend.
Mit 1,4 statt 1,8 fühle ich mich jetzt jedenfalls schon mal wohler. Es liegt in dem häufig im Web zu findenden Empfehlungsbereich für ungedämmte Altbauten und bisher funktioniert es. Ich möchte das mal abwarten, bis es kälter wird und wie es dann noch funktioniert bzw. ob ich die HK hochdrehen muss.
........bei einer gut eingestellten Heizung brauchst du den Heizkörper nicht hochzudrehen.Ideal ist alle Heizkörper sind offen und die Therme produziert soviel Wärme wie notwendig.Heizkörper zudrehen ist wie beim Auto Vollgas fahren und dabei die handbremse zu ziehen....
@Vit1 schrieb:........bei einer gut eingestellten Heizung brauchst du den Heizkörper nicht hochzudrehen.Ideal ist alle Heizkörper sind offen und die Therme produziert soviel Wärme wie notwendig.Heizkörper zudrehen ist wie beim Auto Vollgas fahren und dabei die handbremse zu ziehen....
Das ist auch Quark.
Während der Wochen des Feinjustierens der zentralen Heizkurve ist das so ok, sonst Geldverbrennung.
"Voll auf" sollten im laufenden Betrieb nur die Thermostate der "Haupt"-Zimmer sein, die durchgehend genutzt werden und die Hauptwärmequelle bilden, im reduziertesten Fall ist das das Wohnzimmer. Für Homeoffice das Arbeitszimmer.
Raum-Thermostate in Sachen wie Flur, Schlafzimmer, Keller, Gästezimmer kann man / sollte man durchaus angemessen runterregeln. Sonst verpufft Wärme aus dem Kreislauf sinnlos.
Haste Recht ,ist Quark.
Hallo,
also, außen habe ich nicht gedämmt. Innen hab ich Kernsaniert, dabei den Boden und die Decke von Innen isoliert. Fenster sind Doppelglas mit guten K werten. Wir leben auf 2 Ebenen (Hang). Das Treppenhaus war vorher offen, jetzt nicht mehr. Überall sind Rollläden (Isolierter Panzer). Die, wenn es dunkel wird, während der Heizperiode, zu machen.
Dann gibt es noch die kleinen Helfer (Homatic Heizungsregler mit Fensterkontakten). Zum einen bedeutet das, macht man das Fenster auf, macht der Heizungsregler zu. Das sind die Dinge, die mir helfen die Wärme im Haus zu lassen.
Wie Heize ich:
die Heizungsregler sind nach dem Prinzip eingestellt, der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Z.B. wir haben ein Fernsehzimmer, da gehen wir Abends rein, 2h vorher fährt die Temperatur in Stufen hoch. Geduscht wird Morgens oder Abends, da ist denn 23 Grad, dazwischen 21 usw. Ansonsten sind die Räume bei 20-21 Grad.
Warum komme ich mit 50 Grad Vorlauf aus. Heizkörper müssen nicht glühen um einen Raum warm zu bekommen. Du must nur lang genug kleinere Wärmemengen platzieren, dann wird es auch warm. Da hilft mir die Voreinstellung der Ventile an den Heizkörpern. Die sind soweit auf, dass der Raum nicht unter einen bestimmten Wert abdriftet. Da läuft also den ganzen Tag kleine Energiemengen in die Räume. Bei Mehrbedarf fordert dann das Homaticventil.
Was auch wichtig ist, Wasser kann 4mal soviel Wärme speichern wie Luft. Die Luft in den Zimmern darf nicht zu trocken sein!
Was macht die 16:
bei 10-12 Grad muss ich, wenn keine Sonne schein, auch etwas heizen. Aber wenn ich unter 33 Grad Vorlauf komme, sind meine Heizkörper beleidigt und stellen den Betrieb ein.
Gruß RAlf
Idealerweise müsste ich die HK nicht weiter aufdrehen, weil die Heizung bei einer guten Heizkurve dann von selbst die Vorlauftemperatur passend erhöhen würde. Wenn ich das bislang alles richtig verstanden habe.
Aber ob es dann doch erforderlich ist bei echter Kälte draußen und wenn ja, wie viel, das sind wertvolle Infos.
Bei Ralf ist einiges anders als bei mir, von daher bezweifle ich, dass ich mit einer Neigung unter 1 und einem extrem hohen Niveau das exakt gleiche erreichen würde. Und es wird wohl auch nicht für alle Zimmer ganz ohne HK-Einstellung gehen. Was ich auch nicht so schlimm fände. Dafür sind sie ja eigentlich da, also zum Regulieren.
Danke für die ausführliche Beschreibung.
"Warum komme ich mit 50 Grad Vorlauf aus. Heizkörper müssen nicht glühen um einen Raum warm zu bekommen. Du must nur lang genug kleinere Wärmemengen platzieren, dann wird es auch warm. Da hilft mir die Voreinstellung der Ventile an den Heizkörpern. Die sind soweit auf, dass der Raum nicht unter einen bestimmten Wert abdriftet. Da läuft also den ganzen Tag kleine Energiemengen in die Räume."
Ja, das merke ich mit der nun "nur" noch 1,4-Neigung auch, dass die HK oft nur handwarm sind, aber trotzdem ca. 19 Grad erreicht werden.
Trotzdem ist bei dir vieles anders als bei mir, im Grunde hast du außer der Außendämmung alle Register gezogen, insbes. eine Innendämmung, die sicher einiges bewirkt. Von daher werde ich das kaum paralle anwenden können.
Mich würde ja inteerssieren, was andere Experten zu deiner schon etwas ungewöhnlichen Heizkurve (niedrige Neigung, sehr hoches Niveau) bei einem halbgedämmten Altbau sagen.