Ich habe eine Vitopend 100 die mit einer Vitotrol 200 ferngesteuert wird. Zu ungenau.

[Gabor]

Ich habe eine Vitopend 100 die mit einer Vitotrol 200 ferngesteuert wird. Kodierung bo:3, b2:64. Das heizt regelmäßig bis zu 2 Grad über Solltemperatur. Die Fernsteuerung ist im Kinderzimmer, ca. 10 m². Ist der so dumm? Bei 1 Grad über Soll ist die Flamme noch an.
Die Witterungsgeführte Steuerung funktionierte eigentlich auch nie so richtig.

[Achat · Accepted solution]

Raumtemperatureinfluss kann die Soll-VL nur beschränkt korrigieren, die Soll-VL gemäss Heizkennlinie und Aussentemperatur bleibt auch mit Raumeinfluss die Grundlage. Es ist deshalb wichtig, dass zuerst die Heizkennlinie OHNE Raumeinfluss richtig eingestellt wird, und erst danach Raumeinfluss zugeschaltet wird.

Nutze die nächsten kalten Tage dazu, die Heizkennlinie zu optimieren: b0:0 setzen, dann alle Thermostatventile in den beheizten Räumen ganz aufdrehen und abwarten. Wenn es zu warm wird (ohne Fremdwärmeeinfluss), ist die Heizkennlinie zu hoch.

Wie gut oder schlecht ist das Haus gedämmt, und welche Heizkennlinie war bisher eingestellt (Neigung und Niveau)? Welche Raumtemperatur ist gewünscht und was war bisher an der Vitotronic eingestellt?

Hat die Anlage einen Heizkreis oder mehrere, Mischer ja/nein, Heizkörper oder FBH oder beides?

Ist das Kinderzimmer als Referenzraum geeignet? Der Referenzraum (Montageort der Vitotrol) steuert das Verhalten der ganzen Anlage resp. bei mehreren Heizkreisen das Verhalten des betreffenden Heizkreises).

Wie waren bisher die Thermostatventile im Kinderzimmer eingestellt, und wie diejenigen in den übrigen Räumen?

[Gabor]

So ist es klar.
Es ist leider net ganz einfach. Die zentrale Heizquelle ist ein großer Kachelofen im EG. Im EG ist der Luftraum fast ungeteilt ca 50 m2, und die Wärme kann nach oben in die Kinder- und Schlafzimmer. Bis ca 5 C Aussen reicht das um abends die 20-21 in den Oberen Zimmern zu gewährleisten. Die Zentralheizung mit Vitopend (ein Kreis, Alu Konvektionsheizkörper) soll nur in den ganz kalten Tagen die 20-21 im Kinderzimmer erhalten. Ventil im Kinderzimmer ist voll auf, die anderen zwischen Stufe 2,5-3, 2-oder 3 Stück sind ganz auf. Wenn es richtig kalt wird -5 und drunter liegt Ist stark über Soll, obwohl ich schon runter auf 1,3 Neigung bin. Aber das Haus ist ca. 30 Jahre alt, und hat noch keine extra Isolierung, und Wärmetechnisch auch einige Schwächen.
Aber wenn das Ding nicht mit nur Raumeinfluss geht, dann wird es wohl kaum besser gehen.

[Achat]

Neigung 1,3 wäre für einen ungedämmten Altbau etwa passend, ein 30-jähriges Haus sollte normalerweise mit einer kleineren Neigung auskommen, das hängt aber auch von den Heizkörpern ab (je grösser desto besser, da eine niedrigere VL ausreicht). Dass es selbst mit sehr grossem Raumeinfluss wärmer wird als gewünscht ist ein klarer Hinweis auf eine (viel) zu hoch eingestellte Heizkennlinie. Wie ist das Niveau eingestellt? Am besten mit Niveau Null beginnen, und einfach mal die Neigung ein gutes Stück niedriger stellen - bis es nicht mehr warm genug wird, und dann die Neigung wieder ein Zehntel höher.

Thermostatventil im Kinderzimmer voll auf ist gut, muss bei aktiviertem Raumeinfluss auch so bleiben. Die übrigen Thermostatventile sollen nach dem Einstellen der Heizkennlinie auf die jeweilige gewünschte Raumtemperatur eingestellt werden, damit sie bei Fremdwärme unnötiges Weiterbeheizen in diesem Raum unterdrücken können.

Witterungsführung mit Raumeinfluss gewährleistet bei richtiger Einstellung sowohl eine energiesparende Betriebsweise (VL nur so hoch wie nötig) als auch guten Komfort (gute Einhaltung der gewünschten Soll-Raumtemperatur). Voraussetzung ist allerdings die richtige Einstellung der Heizkennlinie. Auch beim Raumeinfluss ist etwas Probieren angesagt - der eingestellte sehr hohe Raumeinfluss (b2:64) kann u.U. zu einem Überschwingen der Anlage führen (zu starke Korrektur und Gegenkorrektur); vielleicht mal mit b2:20 versuchen. Aber zuerst die Heizkennlinie optimieren...