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Hydraulischen Abgleich vornehmen

Hallo zusammen,

ich betreibe aktuell eine Vitodens 200-W B2HF-19 2,5-19kW mit Viessmann Kompaktheizkörpern und zwei RTL in den Badezimmern.

Für die Planung einer WP habe mit Heizreport eine Raumweise Heizlastberechnung nach DIN/TS 12831-1:2020-04 durchgeführt. Neben der Norm-Heizlast: 7.104 W wurde dabei auch ein Hydraulischer Abgleich berechnet. Leider wurde seit 2005 an der Anlage noch kein Hydraulischer Abgleich durchgeführt.

Mein Heizungsbauer hat mir auf Anfrage gesagt, mit dem Ergebnis kann ich das ja wunderbar selbst machen. Auf eine Umrechnungstabelle warte ich seit Wochen vergeblich.

Meine Frage: Wie kann ich die Werte aus der Tabelle an den gezeigten (Oventrop?) Ventilen einstellen?

Wir verwenden klassische Viessmann Heizkörperthermostate.

Soll ich gerade in Hinblick auf WP den 10K oder den 15K Split VL/RL verwenden und warum?IMG_0982.JPG

3 ANTWORTEN 3

Hallo Gerd,

 

das von dir gezeigte Bild zeigt das Ventil auf Stellung 6 (Skala auf dem schwarzen Ring) an der Nut oben links am Messing-6-Kant.

 

Sofern dein HB die Raumtabelle auf diese Ventile abgestimmt hat, muss man den schwarzen Ring entprechend verdrehen, so dass der einzustellende Wert bei der Nut liegt. Entsprechende Nachkommawerte muss man so ein bissel zwischen den Zahlen schätzen.

 

Einzig der Wert "Dusche/WC (1) 137,8 l/h  0.8" würde ich nicht auf 0,8 einstellen, da bei so kleiner Öffnung kleinere Verschmutzungen im Wasser, das Verntil zusetzen könnten. Hier eher knapp über 1.

 

Ob diese Einstellungen dann so passend sind, muss man anschließend prüfen, in dem man das Thermostatventil wieder aufsetzt, voll aufdreht und schaut, ob der Raum dann die Raumsolltemperatur gut erreicht. Sollte dem nicht so sein, muss man die Einstellung etwas vergrößern. Z.B. eine Vorgabe von 2,1 dann auf 2,5 oder 3 ändern, jedenfalls immer eher kleinere Änderungen machen und der Sache etwas Zeit geben, da sich der Raum ja erwärmen muss.

 

Das ist dann letzendlich für jeden Raum separat zu prüfen und es ist ein zeitaufwändiges Herantasten.

 

Solte danach aber die Heizung zu sehr ins Takten kommen, kann es sein, dass der Volumenstrom im System insgesamt zu klein ist. Dann wäöre zu schauen ob man nicht alle Einstellungen an den Ventilen erhöht und dann ggf. die Heizkurve etwas senken. Da muss man aber dann noch mal im Detail schauen.

 

VG Lutz 

Vitodens 333 (WS3A), 7177362, 1 Heizkreis ohne Mischer, mit WW-Bereitung, nur Radiatoren.

Hallo Lutz,

vielen Dank, dass du dich der Sache annimmst. Ich denke aber, es gibt da einige Missverständnisse.

 

Ich habe wohl verstanden, dass an dem Ventil der Einstellwert an der Nut gilt. Der ist in meinem Haus an jedem Heizkörper auf "6". Das ist wohl die Werkseinstellung und steht für maximale Ventilöffnung. Davon gehe ich aus.

Hier hat sich demnach der ehemalige HB keine Gedanken über einen hydraulischen Abgleich gemacht.

 

Die Einstellwerte und Volumenströme der zwei beigefügten Seiten habe ich mit der Software "Heizreport" nach meiner Heizlastberechnung errechnet bekommen. Einmal für 10K Spreizung und einmal für 15K Spreizung.

Nachdem ich mich etwas mehr eingelesen habe, kommt für WP nur eine Spreizung von 10K (besser kleiner) in Betracht.

 

Was mir fehlt ist eine Umsetzung der errechneten Volumenströme auf eben den Einstellring. Hier brauche ich Unterstützung, die mein HB mir vor der Heizsaison geben wollte, damit ich die Einstellungen vornehmen kann.

 

Vielleicht hilft das begefügte Datenblatt weiter. Ich kann aktuell nicht die Zuordnung herstellen, bin auch nicht sicher, wie der Druckabfall da noch mit hineinspielt.

 

Aktuell hilft mir das leider nicht weiter.

 

Gruß Gerd

Hallo Gerd,

 

was soll denn dann der Einstellwert in der letzten Spalte des PDF's sonst sein?

Ich dachte das wäre schon so auf die Ventile ausgelegt.

 

Anhand der Diagramme kann ich leider auch nicht weiter helfen, da ich auch nicht weiß, welchen Druckverlust man da annehmen darf/soll/muss.

 

Das mit der Voreinstellung = Voll auf, hier Stellung 8, Ondal-Ventile, war hier ebenso. Alles komplett offen.

Ich hatte hier zuerst auch irgendeine Vorberechnung aus dem Netz probiert, das führte aber zu noch mehr Takten der Heizung, so dass ich da erst mal alle Ventile wieder ein Stück weiter auf gemacht habe in der Voreinstellung.

 

Man kann den hydr. Ableich auch anders angehen, ganz ohne Berechnung:

Thermostatkopf runter, Ventil am Einstellring nach und nach etwas mehr zudrehen, bis die RT-Soll im Raum noch gut erreicht wird.

 

Eigentlich sollte man hierzu sämtliche Thermostate abnehmen und es insgesamt durchführen und dabei auch die Nachtabsenkung herausnehmen. Das ist dann zwar etwas mehr Energieaufwand während der Zeit der Einstellung, führt aber so zu weniger gegenseitiger Beeinflussung im Gesamtvolumenstrom.

 

Ich denke aber, man kann es auch Raum für Raum machen, sofern sichergestellt ist, dass sonst im Gebäude auch noch weitere Heizkörper im normalen Heizbetrieb sind. Das entspricht ja dann auch der normalen Nutzung der Räume, bei denen ja immer einige dabei sind, die per Thermostat nun mal nicht mit normalem Raumsoll geheizt werden sollen, oder vielleicht auch komplett nur auf Frostschutz stehen.

 

So habe ich es hier auch gemacht und einzelene Räume dann nach und nach immer noch mal wieder feinjustiert. Dies dann auch noch im Zusammenhang mit der Feinjustierung der Heizkurve. Hier habe ich die Heizkurve von 0,9 auf 0,8 abgesenkt, da es in den kalten Tagen Mitte Dezember doch sehr gut warm wurde. Da es aber an den wärmeren Tagen danach etwas knapp war, habe ich das Niveau dann nach und nach von 0 bis auf nun 3 angehoben. Das Ganze bei Raumsoll von 21°C.  

 

Hier noch anzumerken, dass dies in einigen Räumen bei mir dazu führt, dass wenn ich das volle Raumsoll haben möchte, dann ggf. auch den Thermostat ganz aufdrehen muss, gerade in zwei Räumen, die eigentlich etwas zu kleine HK haben. Aber das ist ja kein Problem sofern man ja weiß, dass man die eigentliche Begrenzung der Wärmeleistung -im Sinne der Energieeinsparung- zuerst mal über die Heizkurve macht.  

 

Das wird auch gewiss noch weiter optimiert, in nun immer kleiner werden Schritten, oder auch nur noch den einen oder anderen HK nachjustieren.

 

Gruß Lutz

Vitodens 333 (WS3A), 7177362, 1 Heizkreis ohne Mischer, mit WW-Bereitung, nur Radiatoren.
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