Gastherme mit PV entlasten

[Sal]

Hallo,
wir haben seit ca. 8 Jahren eine Gastherme für Warmwasser (Vitodens 300-W). Das warme Wasser wird für die Heizkörper, Dusche, Wasserhähne usw. verwendet, und wir sind damit wirklich sehr zufrieden. Die Anlage läuft einwandfrei.

Unser Warmwasserspeicher ist ein Vitocell 100-W CVAA-A. Ich habe ein Bilder von der Gastherme und dem Wassertank gemacht.
Seit ein paar Monaten haben wir eine PV-Anlage mit Speicher von EcoFlow. Nun möchten wir gerne den überschüssigen Strom nutzen, um die Gastherme zu entlasten. EcoFlow bietet mittlerweile einen Heizstab an, der sich gut mit der PV-Anlage kombiniert lässt. Das hat uns neugierig gemacht und wir würden gerne wissen, was alles möglich ist.

https://homebattery.ecoflow.com/de/products/PowerGlow

Daher die Frage: Welche Möglichkeiten gibt es, unsere Gastherme mit der PV-Anlage zu entlasten?

Also unseren überschüssigen Strom verwenden, um die Gasrechnung zu senken?

Liebe Grüße,

Phil

[Patrick_Zarges]

Hallo Phil, 

der CVAA-A bietet keinen Möglichkeiten einen Heizeinsatz zu verwenden. Es gibt hier nur die obere Flanschöffnung. 

[Sal]

Hallo Patrick,

vielen Dank für die schnelle Antwort. Gibt es noch weitere Möglichkeiten die Gastherme mit PV zu entlasten außer einen Heizeinsatz im Kessel?

Oder anders gefragt. Wenn das die einzige Möglichkeit ist, welche Kessel kommen für uns in Frage?

Mit der Wassermenge (160 L) sind wir in unserem 4-Personen-Haushalt sehr zufrieden. Da unsere Kids in den nächten Jahren ausziehen werden, sind wir nur noch zu zweit. Macht da ein größerer Tank überhaupt Sinn?

Liebe Grüße,

Phil

[Franky]

Nur einen grösseren Speicher einzubauen, obwohl man das WW in dieser Menge gar nicht benötigt, ist pure Energieverschwendung.

Im Übrigen sind bei Viessmann die Speicher erst ab einem Inhalt von 300l mit einem Heizstab aufrüstbar.

[qwert089]

@Patrick_Zarges 

für neue kleine Beistellspeicher gibt es einen EHE  Einsatz für die obere Flanschöffnung.

https://www.viessmann.com/etapp/parts/de/0500/7958574

würde das vom Flansch her auch bei dem CVAA-A passen?

@Sal zur Not könnte man den EcoFlow EHE auch in eine ext. EHE Gehäuse schrauben und mit dem Speicher verrohren. Das ist allerdings weit komplexer und teurer.

[Stefan_L]

Hast Du mal den den Gesamtaufwand zur Warmwassererzeugung pro Jahr ermittelt um eine Basis zu haben für die Abschätzung, ob sich der Spaß überhaupt lohnt?

Wir brauchen mit einer Vitola 222 Ölheizung von 2002 0,6 l Öl je Tag zur Warmwasserbereitung bei 3 Personen (keine Zirkulationsleitung).

Macht aktuell 200 € pro Jahr Brennstoffkosten.

Evt. ist bei Dir ein größerer PV-Speicher sinnvoller um PV-Überschuss sinnvoll zu verwenden.

[Patrick_Zarges]

@qwert089 danke für den Hinweis. Mir ist jedoch nicht bekannt, dass dieser Einsatz bzw. der Flansch auch an den CVAA-A passt. Ich habe hierzu keine Freigabe gefunden. 

Ich sehe es genauso. Einen größeren Speicher zu verbauen, macht keinen Sinn. 

Ein Speicher ab 300 Liter mit zusätzlicher Flanschöffnung liegt knapp über 2000 Euro. Hinzu kommt dann noch die Montage.  

[Sal]

@Stefan_LBeim Verbrauch liegen wir bei ca. 1.000 m3 pro Jahr. Damit kommen wir auf ca. 1.400€ pro Jahr. Desegen kam der Gedanke auf die Gastherme irgendwie mit PV zu entlasten. Ich habe einen Screenshot von den letzten Jahren angehägt.

Der Speicher von der PV-Anlage kann sehr einfach erweitert werden. Ich glaube ich stehe noch etwas auf dem Schlauch was Du damit meintst den überschüssigen Strom für was weiteres zu verwenden.

@Stefan_Ldas mit dem ext. EHE Gehäuse hab ich nicht so recht verstanden. Kannst Du mir das bitte etwas ausführlicher erklären?

[qwert089]

@Sal 

das sieht schematisch so aus wie auf dem Bild.

in dem Bsp wird der Inhalt WW Speicher per Schwerkraftzirkulation erwärmt.

ein Video wie das verrohrt sein kann.

https://youtu.be/xJL0ZwHy7Zk?t=7

Theoretisch kann man noch einen 2. davon in den Heizkörper Rücklauf vor den Vitodens einbauen.

Je nach dem wie viel Überschuss du hast,

Diese Gehäuse gibt es auch einzeln

https://www.ebay.de/sch/i.html?_nkw=geh%C3%A4use+Heizstab

dort könntest du dann den EcoFlow EHE einschrauben.

Dann brauchst du noch jemanden der dir ein paar Rohre verpresst.

[Stefan_L]

Ist das der Verbrauch nur für Warmwasser oder inkl. Heizung des Hauses?

Ich vermute, es ist der Gesamtverbrauch und Euer Energiebedarf für Warmwasser ist nicht wesentlich höher als bei uns. Also ist das theoretische Einsparpotential sehr niedrig.

Gespeicherten Strom einfach im Haus verbrauchen wenn die PV-Anlage nix liefert, also z.B. wenn es dunkel ist.

Wie groß ist der aktuell verbaute Batteriespeicher der PV-Anlage und wieviel Strom verbraucht ihr zwischen 17:00 und 8:00?

[Sal]

@qwert089Danke für die Erklärung. Jetzt ist mir das klar. Ich finde die Lösung eigentlicht ziemlich gut. Ich finde die Schwerkraftzirkulation smart.

@Stefan_LJa, die ca. 1.000 m3 pro Jahr sind unser Gesamtverbrauch (Wasser und heizen). Unser PV-Speicher hat 5,1 KWh. Am Abend verbauchen wir durchs kochen schon immer ganz gut was. Ich hab ein paar sehr typische Verbrauchskurven aus unserem Wechselrichter angehängt.

[Stefan_L]

Ich würde bei dem Verbrauchsprofil den Solarspeicher vergrößern statt mit PV-Überschuss Warmwasser zu erzeugen.

[Sal]

Verstehe. Unsere Gasrechnung ist höher als unsere Stromrechnung. So kam der Gedanke auf. Vielleicht bekommen wir ja irgendwann Fernwärme bei uns.

Auf jeden Fall werde ich mir ein Angebot für die Vergrößerung des Solarspeichers geben lassen. Das macht auf jeden Fall Sinn.

Nochmal vielen Dank für Eure Hilfe. Jetzt bin ich auf jeden Fall schlauer.

[Stefan_L]

Im Sommer, wenn die Heizung im "Nur Warmwasserbetrieb" laufen kann, lässt sich der Verbrauch nur für die Warmwasserbereitung gut ermitteln.

Einsparpotenzial bietet 

- ein günstigerer Gasanbieter

- ein optimierte Einstellung der Heizungsregelung (Stichwort hydraulischer Abgleich, möglichst niedrige Vorlauftemperatur).

Welche Einstellung (Neigung und Verschiebung) hat die Heizkennlinie derzeit?

Dann schon mal viel Spaß, Fernwärme dürfte um einiges teurer werden.

[Franky]

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@Stefan_L  schrieb:

Dann schon mal viel Spaß, Fernwärme dürfte um einiges teurer werden.

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Nicht zwangsläufig. Kommt immer drauf an, welchen Energieträger-Mix der Versorger nutzt.

Wir sind hier vor knapp 2 Jahren umgestellt worden. Die Abrechnung war faktisch der vorherigen Identisch.

[Sal]

@Stefan_LIch hab Fotos von den Einstellungen der Heizkennlinie und dem Zeitprogramm angehängt. Ich muss gestehen, dass ich da bisher nichts verändert habe. Das wurde vermutlich bei der Installation eingestellt und seit dem nie verändert.

Gibt es da noch Optimierungspotential?

[Stefan_L]

Wow, Kennlinie 1.3 mit Verschiebung +5. 🤔

Welche Solltemperaturen sind eingestellt für Normalbetrieb und Absenkbetrieb?

Wohnt ihr in einem ungedämmten Altbau mit kleinen alten Heizkörpern?

Schreib mal was zum Haus (beheizte Fläche, Baujahr, Dämmung, Heizkörper)

Wie schnell kühlt das Haus aus wenn auf Absenkbetrieb umgeschaltet wird?

Es besteht deutliches Einsparpotential wenn die Vorlauftemperaturen gesenkt werden können da dann auch bei Aussentemperaturen unter 5 °C die Therme im Brennwertbetrieb arbeiten kann.

[Sal]

 @Stefan_L  Entschuldige meine späte Rückmeldung. Wit hatten einen Todesfall in der Familie da habe ich das Forum aus den Augen verloren.
Wir wohnen in Augsburg in einem Reihenmittelhaus mit ca. 100 m2 auf drei Stockwerken (Keller, EG, 1EG, 2. EG). Also auf zwei Seiten gut gedämmt durch die Nachbarhäuser. Das Haus wurde in den 60'er Jahren gebaut. Wir haben die alte Ölheizung beim Kauf vor 10 Jahren durch eine Gasheizung ersetzt und alle Heizkörper getauscht.

Die Dämmung an sich ist unverändert aber es gibt auch nicht viel was an der Ausßenfasade gedämmt werden kann. Unsere Fenster sind "nur" Doppelt-Verglast und die Balkon- und Terrassentüre auch. Der Keller ist nicht gedämmt, da die Deckenhöhe sehr gering ist. Da ist nicht sonderlich viel möglich.

Ich hab eine Temperaturkurve von unserer Indoor-Wetterstation angehängt. Da ist vom 25-30. Dezember 2024 als wir unterwegs waren. Die Temperaturkurve der Außeneinheit habe ich auch angehängt.

Die Solltemperatur ist 21°C und die Absenktemperatur ist 17 °C.

[Stefan_L]

Mein Beileid!

Zur Heizungseinstellung:

Reihenmittelhaus aus den 1960ern kommt mir bekannt vor....

Der Gasverbrauch passt aus meiner Sicht zum Haus, da hat vermutlich die Warmwasserbereitung keinen großen Anteil, ich tippe auf unter 1 m³ je Tag.

Da die Absenktemperatur im Haus zwar erreicht wird bei Abwesenheit, aber quasi sofort danach wieder aufgeheizt wird, würde ich als erstes die Nachtabsenkung deaktivieren weil sie bzgl. Einsparung nix wesentliches bringen kann. Das Haus kühlt ja nicht sehr schnell aus und eine Einspaung durch abgesenkte Temperatur gibt es nur, wenn die abgesenkte Temperatur erreicht und gehalten wird.

Dann die Heizkurve auf 1,0 mit Verschiebung 0 einstellen und alle Thermostatventile voll öffnen.

Dann merkt man schnell, ob der Durchfluss durch die Heizkörper passt (-> hydraulischer Abgleich) und ob die Heizkurve halbwegs passt.

Dann Kennlinie und Verschiebung sowie Durchfluß durch die Heizkörper optimieren.

Zum Schluß die Thermostatventile für die gewünschte max. Raumtemperatur einstellen.

Und im Sommer den Gasverbrauch ermitteln wenn für min. eine Woche "Nur Warmwasserbetrieb" eingestellt ist.

Dann überlegen was finanziell sinnvoll ist....

(Mit PV-Strom Warmwasser aufheizen vermutlich nicht....)

[qwert089]

Hallo,

@Stefan_L 

>>(Mit PV-Strom Warmwasser aufheizen vermutlich nicht....)

Die Einspeisevergütung liegt bei 8 Cent pro kWh

mit Gas kostet die kWh 11 Cent

Warum sollte das nicht finanziell sinnvoll sein??

[Stefan_L]

Weil die Investitions- und Wartungskosten hinzukommen.

Bei einem angenommen Warmwasseraufheizbedarf von 6 kWh Gas je Tag wären max. 2190 kWh pro Jahr durch PV-Strom ersetzbar. Einsparpotential also max. 241,- pro Jahr.

Real werden vermutlich nicht mehr als 100,- pro Jahr rauskommen wenn die PV-Anlage nicht unüblich groß geplant wurde.

Für die Warmwasserbereitung per PV-Überschuss setze ich 3 kWh pro Tag an, macht  1095 kWh pro Jahr die man zwischenspeichern könnte.

Den Stromspeicher der PV-Anlage aufzurüsten wäre eine Alternative, da Strom aktuell ca. 30 ct/kWh kostet.

Die 1095 kWh würden ca. 300,- Einsparpotential an Strom pro Jahr bringen.

Die Investitionskosten für die beiden Varianten sollte man mal nebeneinanderstellen.

Da, wo ich es bisher gemacht habe, war der größere PV-Speicher jeweils besser.

[Stefan_L]

Von einem Kollegen kam noch der Hinweis, das ein "zu geringer" Gasverbrauch ihn in die Situation gebracht hat bei einem etwas teureren Anbieter einen Vertrag anzunehmen. Eigentlich wollte er den Günstigsten in seiner Region, der hat aber eine "Mindestabnahmemenge" pro Jahr.

Das sollte man also auch noch in die Wirtschaftlichkeitsberechnung einbeziehen.