Funktionsweise der Regelung der internen Umwälzpumpe

[DC]

Hallo Community!

Ich habe eine Vitodens 300-W mit Vitronic 200. Leistung 19 KW, 3 geschossiges Haus mit 15 Heizkörpern. Wegen Strömungsgeräuschen an unseren Heizkörpern hatte ich mir zusammen mit dem Energieberater die Regelung der Umwälzpumpe angesehen. Um die Funktionsweise zu verstehen, habe ich ein paar Fragen; (Leider konnte mir die bisher niemand beantworten)

Es gibt den Parameter 86 "Restförderhöhenregelung der internen Umwälzpumpe" ---  Einstellbereich von 1 - 255 mbar, oder 00 für außentemperaturabhängig gesteuert.
Außerdem den Parameter 87 "Betriebsweise der internen Umwälzpumpe", einstellbar von 1 - 20 mbar/(l/h), oder 00 für konstanten Differenzdruck, bzw. nicht aktiv. (In der Bedienungsanleitung fälschliche Angabe von DeltaP 1-255)
Dann noch die Parameter E6 und E7 für die maximale und minimale Drehzahl der Heizungspumpe im Normalbetrieb.

1. Wie funktioniert die Regelung "außentemperaturabhängig"?

2. Wenn ich den Parameter 86 Restförderhöhe auf 100 mbar und den Parameter 87 auf 2 mbar/(l/h) einstelle, widerspricht sich das nicht?!
Letztlich kann ich doch NUR über die Drehzahl der Pumpe die Fördermenge, ODER den Druck im System regeln. Oder gibt es in der Heizung noch ein Stromregelventil? Wie funktioniert diese Regelung?

3. Ich nehme an, dass die max/min -Parameter E6 und E7 übergeordnet sind und den Regelbereich dadurch begrenzen. Ist das so?

4. Durch den hydraulischen Abgleich sollten ja alle Heizkörper ausreichend versorgt werden. In einem geschlossenen System wird außerdem kein Druck benötigt um Höhe zu überwinden, lediglich wegen der Widerstände. Da die Widerstände variabel sind, wegen sich öffnender und schließender HK-Ventile, erscheint mir eine dynamische Regelung am sinnvollsten. Die Anlage sollte doch mit dem Wert 1 beim Parameter 87 gut funktionieren, oder nicht?!

Ich hoffe ich habe nicht zu viele Fragen gestellt und bedanke mich jetzt schon sehr für alle Antworten. Wenn sie mir eine Quelle, oder weiterführende Dokumentation zu dieser Regelung nennen, wäre mir auch sehr geholfen.

Nochmals Danke und Grüße - DC

[Konto wurde gelöscht · Accepted solution]

Hallo DC,

über den Parameter 86 legst du fest, ob die Drehzahl der internen Heizkreispumpe in Abhängigkeit der Außentemperatur (variabel) gesteuert wird oder mit fixer Restförderhöhe (konstant) betrieben werden soll.

Wird die Umwälzpumpe über die Restförderhöhe betrieben (z.B. 86:120), kann man zusätzlich über die Codieradresse 87 die Betriebsweise in Punkto ansteigendem Differenzdruck anpassen. Das bewirkt, dass sich die Drehzahl der Heizkreispumpe am Volumenstrom orientiert.

Die Parameter E6 + E7 haben nur Einfluss, wenn die Heizkreispumpe außentemperaturabhängig (86:00) gesteuert wird. In diesem Fall ist Parameter 87 dann ohne Wirkung.

Da dein Volumenstrom (l/h) unbekannt und bei diesem Gerätetyp nicht auslesbar ist, stelle zu Testzwecken die Parameter 86:120 + 87:05 ein.

Beste Grüße °ro

[DC]

Danke Robin, kurz und gut, alles soweit verstanden 🙂
Könntest Du noch genauer erklären, wie die Regelung "außentemperaturabhängig" funktioniert.
Welche Logik, bzw. welcher Algorithmus steckt dahinter?
Beste Grüße - DC

[TFendler]

@Robin: Bist du sicher, dass die Parameter E6 und E7 bei der Regelung über die Restförderhöhe keine Rolle spielen?

In meiner Serviceanleitung steht im Kapitel "Restförderhöhe der internen Umwälzpumpe bei Heizbetrieb einstellen" nach dem Abschnitt, wie Parameter 86 zu setzen ist:

"Die Parameter E6 und E7 sind weiterhin als Grenzen für die minimale und maximale Pumpendrehzahl aktiv."

Nur aus Interesse:
Hat die Pumpe eigentlich einen integrierten Drucksensor oder wird die Restförderhöhe über den gemessenen Durchfluss und die Pumpendrehzahl berechnet?

[Konto wurde gelöscht]

Hallo DC,

klar ist, dass die Drehzahl der Heizkreispumpe sich umgekehrt proportional zur Außentemperatur verhält. Das heißt, je niedriger die AT, desto höher die Drehzahl der internen Pumpe und natürlich umgekehrt.

Das komplizierte Berechnungsverfahren der Drehzahlvorgabe ist nur für die interne Verwendung freigegeben, somit kann ich diese Formel nicht veröffentlichen.

@TFendler: Die Parametergrenzen E6+E7 bleiben im Hintergrund durch die Vorgaben des Kesselcodiersteckers weiterhin aktiv. Die interne Pumpe besitzt keinen integrierten Drucksensor. Über die elektrische Leistungsaufnahme der Pumpe wird der Volumenstrom bzw. die Restförderhöhe rechnerisch ermittelt.

Beste Grüße °ro