Hallo,
bin neu im Forum, danke, dass ich dabei sein darf.
habe eine neu Vitodens W200 Fußbodenheizung.
Verstehe die Bedeutung von ZeitEinstellung für „ reduziert“ und“ normal“ nicht ganz.
Weil :bei meiner Einstellung steht bei reduziert 19° und bei normal 20°.
Wenn ich in der BedienungsAnleitung nachlese, durch stehts als Werkseinstellung :
-normal 20 und
-reduziert 3 Grad.
Das ist doch eine große Diskrepanz.
was empfiehlt Ihr?
Danke im Voraus
Wenn du den Raumtemperatur-Sollwert des Normalprogramms auf 20°C und den des reduzierten Programms auf 19°C stellst, wirst du zwischen den Raumtemperaturen des Tages- (Normal) und des Nachtprogramms keinen Unterschied feststellen.
Eine leicht abnehmende nächtliche Raumtemperatur (gegenüber dem Tagwert) dürfte sich erst bei einem reduzierten (nächtlichen) Raumtemperatur-Sollwert von unter 16°C bemerkbar machen. Das hängt natürlich von den baulichen Gegebenheiten ab.
Achtung: Liegt die Außentemperatur oberhalb des Raumtemperatur-Sollwertes, sind Heizung und Umwälzpumpe aus.
Der niedrigst einstellbare Raumtemperatur-Sollwert liegt bei +3°C.
Sollen Heizung und Pumpe bei milden nächtlichen Temperaturen aus sein, stellst du den Raumtemperatur-Sollwert des reduzierten Programms (Nachtprogramm) auf +3°C (weniger geht bei neueren Vitodensen nicht).
vielleicht noch erwähnenswert ist, dass eine Fussbodenheizung (du schreibst ja FBH) seeehr träge ist. Man müsste eine Absenkung schon ziemlich azyklisch programmieren.
Die meisten Leute sind sich auch darüber einig, dass gerade bei FBH eine Nachtabsenkung wenig sinnnvoll ist. Wegen der großen thermischen Masse läuft die Heizung beim wieder hoch Fahren lange bei hoher Leistung, sie läuft aber noch ein bischen effektiver, wenn sie kontinuierlich bei kleiner Leistung durchläuft.
Danke, das hab ich jetzt verstanden.
Mein Gedanke war ja, dass ich bei niedrig eingestellter Nachttemperatur (reduziert).. z B 14 statt 19 Grad- ich eventuell Gas sparen kann?,
oder wird dann der Estrich so kalt, dass am Tag doch mehr Gas gebraucht wird um das Tages-Soll-Temperatur von 20 Grad zu erreichen.
klar sparst du erstmal Gas, wenn die Solltemperatur runter geht. Und wenn du tatsächlich dann eine niedrigere Raumtemperatur hast, geht weniger Energie durch die Schale deines Hauses nach draussen (das ist ja proportional zu Temperaturgefälle).
Aber wie gesagt ist die FBH so träge, dass die Raumtemperatur tatsächlich kaum runter gehen wird. Aber wenn es dann wieder auf 'normal' springt, gibt die Steuerung erstmal 'richtig Gas'. Ich meine dieser Betriebspunkt ist dann nicht so wirklich ideal (höhere Abgasverluste?)
Bei stabiler konstanter Hochdruckwetterlage im Winter kannst du das selbst testen:
1.) Du lässt die Heizung mit dem Raumtemperatur-Sollwert des Tagprogramms durchlaufen.
2.) Du lässt die Heizung nachts ausgehen.
Dein Gaszähler wird dir die Frage beantworten.
Allerdings ist die Konstanthaltung der nächtlichen Umgebungsbedingungen ein echtes Problem!😅
die KI ist sich da nicht so richtig einig... Sie sagt weil der Rücklauf nach der Nachtabsenkung kühler ist funktioniert der Brennwerteffekt dann sogar besser (logisch). Aber Richtung Volllast wird es dann doch ineffektiver...
Ich habe aus dem Grund bei mir die Leistung im Heizbetrieb auf 40% begrenzt und die temporäre Anhebung nach dem Zurückschalten auf normal komplett ausgestellt, und bei mir ist die Heizung nachts aus (3°C). Aber ich habe auch ein altes, vergleichsweise schlecht isoliertes Haus mit Flachheizkörpern...
> 1.) Du lässt die Heizung bei konstanter Vorlauftemperatur durchlaufen.
du meinst konstante Raum-Solltemp. Dabei wird Vorlauf-Soll ja gewöhnlich nachts hoch gehen, weil es nachts meist kälter ist ("witterungsgeführte Regelung").
Der Vergleich im Eigenversuch ist schwierig, weil wahrscheinlich die Schwankung der Randbedingungen größeren Einfluss hat als die Absenkung selbst (bei FBH und moderner Isolierung).
Wie gesagt
- der Effekt des Sparens kommt (annähernd komplett) dadurch, dass bei geringerer Raumtemperatur weniger Energie durch die Schale geht.
- er wird 'aufgefressen' von einem eventuell ungünstigeren Betriebspunkt beim morgentlichen Hochheizen und ggf. Takten in der Nacht beim 'Absacken' / niedriger Leistungsanforderung.
Je besser isoliert und je träger das System ist, desto niedriger ist die Chance auf Einsparung.
man kann jetzt natürlih auch den Fall konstruieren, bei dem die Heizung taktet, weil nur wenig Energie gebraucht wird, und wenn man sie nachts ausmachen würde, sie tags dann möglicherweise (länger) durchläuft... das ist alles immer nicht ganz trivial, wenn man es im Detail betrachtet...
wenn bei mir die Heizung das Takten anfängt, schalte ich sie ab. und schalte sie wieder an, wenn mir kalt wird 🙂
Ich habe das mit der "konstanten Vorlauftemperatur" korrigiert. Danke für den Hinweis.
Ich kann deinen sonstigen Ausführungen nicht widersprechen und sehe das im Wesentlichen genauso.
Ohne ins Detail zu gehen zu wollen: In der Übergangszeit, also bei milden nächtlichen Außentemperaturen, lass ich meine Heizkörperheizung nachts immer ausgehen, um unnötige Taktungen zu vermeiden.
Bei nächtlichen Außentemperaturen von unter 0°C läuft meine Heizung mit einem reduziertem Raumtemperatur-Sollwert von 15°C nachts im Modulationsbereich (2,5 bis 19 kW) des Brenners durch.
Apropos Ki:
habe auch nachgefragt , interessant die Taktung!,
Antwort s.u , wollte aber Rat der Experten wissen ( seit der Serie Pluribus traue ich noch weniger der Kl).
„
Bei Fußbodenheizung lohnt starke Nachtabsenkung kaum
Grund 1:
Der Estrich speichert viel Wärme. Wenn man nachts stark absenkt, kühlt er über viele Stunden aus und muss morgens wieder lange aufgeheizt werden. Das verbraucht meist genauso viel oder sogar mehr Gas als die Absenkung eingespart hat.
Grund 2:
“Reduziert” bedeutet nicht AUS, sondern nur 2–4 K weniger Vorlauf. Beispiel: 32 °C normal, 28–30 °C reduziert. So bleibt der Estrich warm genug und das System muss morgens nicht von Null starten.
Grund 3:
Effizienz kommt von wenig Takten (wenige Brennerstarts) und niedriger Modulation, nicht von starkem Aus- und Einschalten.
Praxis:
Nachtabsenkung bei Fußbodenheizung höchstens 2–3 K. Größere Absenkung bringt kaum Nutzen, verschlechtert den Komfort und kann den Verbrauch sogar erhöhen.“
> traue ich noch weniger der Kl
Das ist oft weise! 🙂