Guten Tag,
seit März/2015 betreibe ich eine Vitodens 300-W 11KW. Das Haus ist vollkommen mit KNX automatisiert und alle Räume haben einen eigenen PI-Regler, welche auf Stellelemente im HK-Verteiler wirken. Die Therme läuft durchgehend auf 22°C RT, 0,4 Kennlinie ohne Offset und im Normalbetrieb, die KNX-Automatisierung macht neben dem hydr. Abgleich die Feinarbeit (RT wird >0,5°C um Sollwert gehalten). Trotz sorgsamer Einstellung und zumeist >80% Öffnungsanteil aller FBH-Heizkreise (die Therme liefert also nur minimal mehr Vorlauftemperatur als nötig um so effizient wie möglich zu laufen) kann es vorkommen, dass bei Nachtabsenkung um 1°C oder im Urlaubsmodus alle Stellelemente schließen und die Pumpe komplett gegen einen verschlossenen HK arbeitet.
Bisher dachte ich zu beobachten, dass in diesem Fall der Volumenstrom auf unter 50 l/h sinkt (Diagnose Allgemein) und die Pumpe ganz abschaltet. Alle paar Minuten versucht die Pumpe anzulaufen und geht sofern sich kein guter VS einstellt (Stellelemente immer nocht zu) wieder aus bis zum nächsten Anlaufversuch. Auch dachte ich, die Therme wäre in diesem Fall so gut wie lautlos und die Pumpe eben aus. Diese Beobachtungen stammen aus dem Sommer/Herbst bei Temperaturen >8-10°C und entsprechend AT-Abhängig etwas geringerer Pumpendrehzahl.
Dieser Tage bei Temperaturen unter 0°C bemerke ich bei wenigen geöffneten HK starke Strömungsgeräusche und auch bei voll verschlossenem HK-Abgang (Kugelhahn) stehen weiterhin 150-200l/h VS in der Therme an. Dazu interne Strömungsgeräusche im Bereich der Pumpe. Das gefällt mir nun natürlich garnicht.
Die konkrete Frage lautet:
Müsste die HK-Pumpe bei niedrigen VS abschalten wie oben beschrieben und nach wenigen Minuten neu versuchen anzulaufen? So wie ich bisher vermutet hatte? Oder zumindest einen Standby-Zustand mit minimaler Drehzahl wartend auf mehr VS? Dann wäre vermutlich das 3-Wegeventil verschmutzt und kann nicht mehr ganz schließen, was die Pumpe auch an der Abschaltung hindert (VS wird ja gemessen trotz verschlossenem HK).
Oder war meine Beobachtung falsch, ich bemerke die Strömungsgeräusche heute erstmals wegen der niedrigen AT/hohen Drehzahlvogabe und die "Hocheffizienzpumpe" kämpft sich bei FBH mit elektr. Einzelraumregelung oder bei Heizkörpern mit geschlossenen Ventilen stets unnütz ab wenn die RT Flächendeckend erreicht??? Warum wird dann ein VS von 150-200 angezeigt, wo kommt der her?
Gruß und Danke!
Bucky
Gelöst! Gehe zu Lösung.
Hallo Bucky2k,
die Pumpendrehzahl und damit die Förderleistung wird in Abhängigkeit von Außentemperatur und Schaltzeiten für Heizbetrieb oder reduzierten Betrieb geregelt.
Eine individuelle Anpassung der min. und max. Drehzahl sowie der Drehzahl im reduzierten Betrieb an die vorhandene Heizungsanlage ist anhand der Codierungen an der Regelung durchzuführen. Im Anlieferzustand ist die minimale Förderleistung (Codieradresse E7) auf 10 % eingestellt. Die maximale Förderleistung ist auf 45 % eingestellt (Codieradresse E6).
Deine Anlage läuft durchgehend auf 22°C RT ohne Abschaltbetrieb bzw. reduzierter Raumtemperatur und bekommt es nicht mit, wenn die Stellelemente im HK Verteiler schließen. Die Pumpe drückt dann gegen die Ventile und es entstehen Strömungsgeräusche.
Versuche die Einstellungen über die Heizzeiten, Kennlinie und ggf. auch über die Codieradressen E6 und E7 zu optimieren.
Beste Grüße °pa
Hallo Bucky2k,
die Pumpendrehzahl und damit die Förderleistung wird in Abhängigkeit von Außentemperatur und Schaltzeiten für Heizbetrieb oder reduzierten Betrieb geregelt.
Eine individuelle Anpassung der min. und max. Drehzahl sowie der Drehzahl im reduzierten Betrieb an die vorhandene Heizungsanlage ist anhand der Codierungen an der Regelung durchzuführen. Im Anlieferzustand ist die minimale Förderleistung (Codieradresse E7) auf 10 % eingestellt. Die maximale Förderleistung ist auf 45 % eingestellt (Codieradresse E6).
Deine Anlage läuft durchgehend auf 22°C RT ohne Abschaltbetrieb bzw. reduzierter Raumtemperatur und bekommt es nicht mit, wenn die Stellelemente im HK Verteiler schließen. Die Pumpe drückt dann gegen die Ventile und es entstehen Strömungsgeräusche.
Versuche die Einstellungen über die Heizzeiten, Kennlinie und ggf. auch über die Codieradressen E6 und E7 zu optimieren.
Beste Grüße °pa
Da bin ich wieder. Das Ventil wurde geprüft und zeigte an den Dichtflächen der Schaltzunge flächig rußartige Anhaftungen und darunter ist das Gummi etwas angegriffen. Aber die Dichtflächen lagen Augenscheinlich am Gegensitz an, so das hier wenn überhaupt nur kleine Leckströme zu erwarten sind.
Bei den Arbeiten und anschließendem Entlüften konnte aber festgestellt werden, warum so ein hoher Volumenstrom bei verschlossenem Heizkreis auftritt (bei E6=E7=55% sogar 360l/h). Und zwar lässt das folgende Ventil, welches voreingestellt und mit einem Tröpfchen Sicherungslack fixiert ist, einen sehr großen, fast ungebremsten Querstrom zu. Erst jetzt vermute ich darin den Grund, warum wir bei 100% Pumpenleistung bei 22 FBH-Kreisen nichteinmal einen halben Liter pro min beim hydraulischen Abgleich erreichen konnten und daher jeweils 10 und 12 Kreise separat versucht haben einzustellen.
Welche Aufgabe hat dieser Querstromkanal (ich vermute Anbindung des Sicherheitsventils an Vor- und Rücklauf gleichzeitig) und auf welcher Basis ist das Ventil unter der blauen Schutzkappe voreingestellt?
Ventilzunge mit leicht angegriffener Elastomeroberfläche:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/78020084/2016-01-12%2021.41.45%20%28960x1280%29.jpg
Querstromventil welches in der Werkseinstellung einen hohen Querschnitt freigibt und somit den Volumenstrom von 360l/h bei 55% Pumpenleistung zulässt:
https://dl.dropboxusercontent.com/u/78020084/2016-01-12%2022.51.21%20%281280x960%29.jpg
Nachtrag:
Gehört dieses Überstromventil überhaupt zur B3HA? Ich frage, weil unser inzwischen vom Generalübernehmer verklagter Heizungsbauer hier so einiges - eigentlich alles - verbockt hat. Zwischenzeitlich hatte er eine 200-W an die Wand gehängt und am nächsten Tag lagen zwei Thermen zerlegt im Keller und es wurde wild "gepuzzelt". In der Servieanleitung finde ich das Ventil garnicht...
In Bezug auf eine Ihrer Antworten zu einer älteren 300-W hier im Forum ( http://www.viessmann-community.com/t5/Service-Sie-fragen-Viessmann/%C3%9Cberstr%C3%B6mventil-Vitoden... ) habe ich die Ursprungsposition markiert, den Siegellack gebrochen und das Ventil gegen den Uhrzeigersinn geschlossen. Eine halbe Umdrehung führt zu ersten Strömungsgeräuschen durch kleiner werdenden Querschnitt, erst nach einer 3/4 Umdrehung verstummt das Geräusch und der Volumenstrom geht auf unter 35l/h zurück.
Sofern das Ventil in die 300-W gehört: Ist das Ventil defekt? Oder war es falsch eingestellt und kann jetzt, gerade eben verschlossen nach 3/4 Umdrehung, so bleiben? Aufgrund der KNX gesteuerten HK-Verteiler kann ich zumindest nicht gänzlich ausschließen, dass der HK zeitweise komplett zu ist.