Hallo Erich,
ich kann deine Ungeduld/Verärgerung durchaus verstehen, auch ich erwarte von der Zelle maximal mögliche Laufzeit, aber ...
nach derzeitigem Stand und mit der aktuellen (noch nicht neuesten!!!) Software aus Dez/Jan. 2020 komme ich im Juni auf eine mittlere Laufzeit von gut 14 Std./Tag, das sind rund 60% - sobald es kälter war/ist, liege ich bei 22,7 Std., also fast 95% (Jan-Mai). Ich kann Robins Aussage aus der Praxis nur bestätigen - der Dreh und Angelpunkt ist der WW-Speicher. Derzeit bewegt sich die Temperatur darin oft bei bis zu 55°C - da muss die Zelle abschalten!! An meinem Standort im Norden bei HH - normalerweise eher kühl, hatten wir einige Tage, an denen wir auch nicht "knalleheiß" Duschen mochten (um den Specher zu durchmischen), oder das im Garten unter der Solardusche erledigt haben, so dass nur jeden 2. Tag (kurz) Nachgeheizt wurde. Das wirkt sich gewaltig in der mittleren Laufzeit aus - es waren also viele Tage, an denen problemlos zu den Hauptverbrauchszeiten die Zelle den Strom geliefert hat.
Der aus meiner Sicht einzige Ausweg hin zu längeren Laufzeiten, besteht in einer deutlichen Vergrößerung des WW-Speichers, aber - lohnt sich das ?? Bei der derzeitigen Größe ist für viele Haushalte ein guter Kompromiss gefunden, der die Verwendung des Speicherwassers direkt als WW zulässt. Wird das Volumen deutlich vergrößert geht das sicher nicht mehr und die charmante Lösung - WW langsam mit der Zelle erwärmen und dann aus dem Schichtspeicher direkt verwenden, ist dahin. Das muss dann gegen ein Konzept (Entnahme über Wärmetauscher), dass einen deutlich häufigeren Einsatz der Therme für die Entnahme von WW nötig macht, ersetzt werden!!
Wenn du (wie geschrieben) zusätzlich PV-Module im Einsatz hast, so ist das nach meinen Überlegungen nur dann wirtschaftlich wenn ein E-Speicher als Puffer dazwischen eingesetzt wird. Optimal wäre das ein E-Fahrzeug, aber die aktuellen Ladesäulen unterstützen das nicht - ich stelle mir vor, dass man einen Energielevel angibt, mit dem die benötigten km gefahren werden können und der Rest auch rückgespeist werden kann. Lohnt sich aber auch nur, wenn das Fahrzeug überwiegend an dem Standort steht!!! - sonst müsste ein unabhängiger Speicher herhalten. Bei unserem "Restbedarf" hier von 1000kWh nicht wirtschaftlich, daher habe ich mich derzeit gegen PV-Module und Speichersystem entschieden!! Sollte Vissmann einen kleinen Speicher - ~5kWh als Ergänzung zur Vitovalor zu "keinen Kosten" anbieten, sieht das ganz anders aus!! aber auch dann sind PV-Module zusätzlich vermutlich nicht wirtschaftlich - 3 Monate im Sommer für die dann noch erforderlichen 500kWh/a bringen keine Amortisation!!
Wie weiter oben schon geschrieben - bei mir liefert die Zelle ca. 75% des jährlichen Bedarfs, plus einiges an Einspeisung, da ich die 755W nicht dauernd verbrauche. Das bei vergleichbaren Kosten (nach Abzug aller Förderungen Steuer, Zuschüsse etc.) für einen hochmodernen Wärmeerzeuger - hatte Heizung + WW neu gebraucht!! - Gasverbrauch ist in etwa gleich geblieben und Strom für lau!!!
Keine Ahnung wie dein Beratungsgespräch verlaufen ist, ich wurde sehr sachlich und umfassend informiert, so dass meine Erwartungen derzeit übertroffen werden - mal sehen wie die Lebensdauer und Störungen sich in der Zukunft entwickeln - derzeit läuft die Kiste problemlos - nach 2 Jahren aber auch erwartbar!!
Bei einer für die meisten Installateure völlig fremden und neuen Technik kann die Anlage nicht optimal laufen, wenn sich der Bediener nicht umfangreich schlau macht, wie die Komponenten arbeiten und welche Folgen sich daraus für die Einstellung ergibt. Das wurde bei mir nicht ausdrücklich betont, aber "zwischen den Zeilen" war es durchaus klar. Insofern - ich bin mit Beratung, Installation und vor allem Abrechnungsbetreuung (Zuschüsse, Steuer, Firmengründung etc.) von Energie World Köln sehr zufrieden.
Insofern - die von dir genannten 70% (von was ?? - ich unterstelle mal Laufzeit) sind im Frühjahr/Herbst/Winter kein Problem - bei guter Parametrierung!! Alles was im Sommer über 50% liegt ist super - das ist aber erwartbar und bedingt durch den Aufbau der Anlage (rel. kleiner Puffer/hier WW-Speicher). In jedem Fall lohnt es sich, zum einen sehr genau zu rechnen, bevor eine (zusätzliche) Komponente eingebaut wird. Ich habe große Zweifel, ob sich bei dir die Investition der PV-Anlage so schnell amortisiert wie die der Vitovalor - aber, die liefert eben, wenn die Sonne scheint - und sei es, zusätzlich zur Zelle ins Netz - was kaum Gewinn bringt. Wenn ein E-Auto geladen werden soll, ist diese Technik derzeit (noch) nicht wirklich sinnvoll. Die Zelle liefert zu wenig Leistung (mit 755W bekommst du die 30-50kWh der Fahrzeugbatterie nicht mal ordentlich erhalten!!) und eine PV ist "nur richtig gut" wenn die Sonne scheint - ist dann das Auto auch da ??
In diesem Sinne kann ich nur nochmals appellieren - befass dich mit den "Notwendigkeiten der Einstellungen" - habe ich hier im Forum ausführlich beschrieben - dann wird auch deine Anlage ordentlich Strom liefern - aber eben "nur 755W/h maximal!! Es ist halt nicht wie bei einer "gewöhnlichen Heizung" - wobei auch die nach meiner Kenntnis in den allermeisten Fällen mehr schlecht als recht eingestellt sind!! - Heizkurve, Offset etc. sind halt auch für Heizungsinstallateure keine alltäglichen Begriffe.
Eine KI zur Parametrierung würde an der Stelle Sinn machen, ist aber (aus meiner Sicht) absolut Zukunftsmusik - die auf die Vitovalor zu optimieren rechnet sich nicht bei den Stückzahlen und eine "Universelle KI für Vissmann" ist so anspruchsvoll, dass die erforderliche Rechenleistung heute kaum sinnvoll bereit zu stellen ist. Insofern ist die Optimierungssoftware in der Anlage ein netter Versuch, der aber schon an einer "intelligenten Festlegung der Regeneration der Zelle" scheitert, weil Panasonic das nicht zulässt.
Machs gut und befass dich einmal selbst mit der Parametrierung
Chris