Liebes Viessmann Team, Liebe Community,
wir kämpfen seit Fertigstellung unseres effizienten Neubaus mit der Effizienz der Viessmann PT2 Anlage. Da wir nun Covid-bedingt 2 Jahre Betrieb ohne Brennstoffzelle haben, habe ich recht interessante Datenpunkte in meinem Daten-Logger sammeln können.
Primär fallen folgende Punkte auf, bzw es entstehen folgende Fragen:
1) Im reinen Gasbetrieb haben wir (2 Erwachsene, 2 Kinder) einen angezeigten WW-Gasverbrach von 60-80m³ pro Monat (!) - sprich ca. 550-720 kWh pro Monat; macht 6600-8640 kWh per annum; Benchmark ist etwa ein Drittel; wie ist das zu erklären? Was können Ursachen sein?
2) Geräteseitig lässt sich eine maximale WW-Temperatur von 60°C einstellen; effektiv zeigen die Datenlogger ca. 55°C Speichertemperatur (oben) an; wie haben sich die Produkt-Ingenieure einen Normgerechten Betrieb vorgestellt, der Auslauftemperatur am Zapfhahn von 60°C vorschreibt?
3) Bis zu welcher WW-Vorgabe (Soll-Temperatur) ist die Brennstoffzelle überhaupt einsetzbar? Effektiv zu betreiben?
Ich freue mich über eine Rückmeldung.
BB
Hallo Brainee,
der Verbrauch der Anlage ist vom Betriebsverhalten des Nutzers abhängig. Unter Vollast (innerhalb der Warmwasserbereitung) und abhängig von der Gasart liegt der Verbrauch des Spitzenlastbrenners bei ca. 3,93m³/h
Die Warmwasserbereitung ist bei euch den ganzen Tag aktiv geschaltet. Bedeutet jedes Mal, wenn die Warmwassertemperatur 2,5 Kelvin unter der Solltemperatur liegt, geht die Anlage in die Warmwasserbereitung. Auf den einzelnen Tag bezogen entstehen hier 4 - 7 Einschaltungen für die Warmwasserbereitung mit entsprechendem Gasverbrauch.
Ich empfehle euch die Zeiten für die Warmwasserbereitung so anzupassen, dass die Anlage nur zu den Spitzenzeiten, in denen mit einem erhöhten Warmwasserverbrauch zu rechnen ist, aktiv ist. Diese Maßnahme wird zudem dazu beitragen, dass die Laufzeiten der Brennstoffzelle höher ausfallen.
Außerhalb der Schaltzeit ist weiterhin die Brennstoffzelle zuständig.
Im privaten Bereich sind Auslauftemperaturen von 60 Grad an den Zapfstellen nicht zwingen vorgeschrieben. Dies gilt für öffentliche Gebäude bzw. für Mehrfamilienhäuser.
Hierzu sind entsprechend hohe Temperaturen im Trinkwasserspeicher notwendig, die bei einer aktuellen Solltemperatur von 50 Grand nicht erreicht werden.
Bereits bei der bauseitigen Planung von einem solchen System muss der Fachbetrieb dies bei der Berechnung mit einbeziehen, da es je nach Volumenströmen sowie Rohrnetz zu Verlusten kommen kann.
Die Brennstoffzelle selbst kann im Betrieb eine Trinkwassertemperatur von ca. 58 Grad erzielen.