Hallo Pattrick,
ich habe eine Frage zu meiner Brennstoffzelle Vitovalor PT2, die nun seit 8.Juni 2021 in Betrieb ist. Seit den Wintermonaten November und Dezember ist das Verhältnis des Gasverbrauchs zwischen Brennstoffzelle und Gas-Brennwertmodul deutlich anders: über die Sommermonate war fast ausschließlich nur die Brennstoffzelle in Betrieb. Nunmehr überwiegt der Gasverbrauch für das Brennwertmodul.
Im November lag der Gasverbrauch bei 260 m3, davon 130 m3 für Brennstoffzelle, 130 m3 für Brennwertmodul. Dabei ist die Brennstoffzelle 683 Stunden, das Brennwertmodul 116 Std. in Betrieb gewesen.
Im Dezember (Stand 28.12.) liegt der Gasverbrauch bei 224 m3, davon 62 m3 für Brennstoffzelle, und 162 m3 für das Brennwertmodul. Die Brennstoffzelle ist 564 Stunden, das Brennwertmodul 141 Std. in Betrieb gewesen.
Die Heizkennlinie ist eingestellt mit Neigung 0,8 und Niveau 13.
Weshalb geht der Verbrauch so deutlich in Richtung Brennwertmodul? Schafft es die Brennstoffzelle nicht, die nötige Wärme für Heizung und Warmwasser zu produzieren? Kann in den Einstellungen etwas verbessert werden? Ich habe Dir drei Fotos von der Anzeige an der Vitovalor beigefügt
Viele Grüße,
Roland
Hallo Küfer16,
die Brennstoffzelle ist primär dafür zuständig Strom zu produzieren. Und das macht sie in deinem Fall auch mit super Laufzeiten.
Die dabei entstehende Wärme ist ein positiver Nebeneffekt, allerdings mit 1,1 kW nicht ausreichend um den Wärmebedarf des Gebäudes in den Wintermonaten zu decken. Der Spitzenlastbrenner schaltet sich also ein, um die durch die Heizkennlinie berechnete Vorlauftemperatur zu erreichen. Entsprechend höher fällt somit auch der Gasverbrauch aus. Dies gleicht sich am besten aus, indem der selbst produzierte Strom auch gleich in deinem Haushalt verbraucht wird.
Mögliche Maßnahmen wären eine niedrigere Heizkennlinie sowie die Anpassung der Zeiten für die Warmwasserbereitung. Die Zeiten sollten dabei so gewählt werden, dass zu den Stoßzeiten in denen größere Mengen benötigt werden ausreichend Warmwasser vorhanden ist. Zwischen den Zeiten wird die Brennstoffzelle in den Trinkwasserspeicher heizen. Vorausgesetzt der Wärmebedarf im Heizkreis ist ausreichend gedeckt.
Hallo Patrick,
vielen Dank für Deine schnelle Rückmeldung.
Ich wünsche Dir einen Guten Rutsch und Viel Glück im Neuen Jahr.
Viele Grüße, Roland
Hallo Roland,
vielen Dank, das freut mich. Auch dir einen guten Rutsch 🙂
Hallo Roland ,
meine Vitovalor PT2 Anlage ist im Dezember optimal im Dauerbetrieb gewesen, mit einem Gasverbrauch von
145 m³. Deine Anlage war im Dezember betriebsbedingt nur teilweise zugeschaltet. Das lag m.E. daran, dass die Rücklauftemperatur des Heizwassers über 46 ° C betragen hat und der W.W.Speicher geladen war.
Für weitere Stellungnahmen müsste ich wissen, ob bei dir eine hydraulische Weiche im Heizwasserkreislauf eingebaut worden ist.
Viele Grüße
Hammer II
Hallo Hammer II,
ich bin kein Heizungstechniker und weiß leider nicht, welche Bedeutung eine hydraulische Weiche hat. Aber laut Rechnung der Heizungsbaufirma müsste eine hydraulische Weiche 100/60 Bestell-Nr. 7460649 verbaut sein. Wie kann ich deine Beschreibung oben verstehen? Kann die Laufzeit der Brennstoffzelle optimiert werden?
Viele Grüße
Roland
Hallo Roland,
eine hydraulische Weiche sorgt dafür, dass der hydraulische Druck der Kesselheizkreispumpe nicht zu hoch ansteigt, wenn z.B. das Mischventil stark gedrosselt wurde. Ist dies der Fall, wird über die hydraulische Weiche das heiße Heizungswasser des Vorlaufes direkt wieder in den Rücklauf geleitet. Dies hat zur Folge, dass der Rücklauf kurzzeitig erhöht wird und bei einer Temperatur von über 46 °C die BSZ auf den W.W.Speicher umgeschaltet wird. Ist dann der W.W.Speicher auch aufgeheizt ( auf 52°C) wird die BSZ ausgeschaltet. Die wieder Einschaltung der BSZ hängt dann von der Temperatur des W.W,Speichers ab. Wird wenig W.W. genutzt, kann die Wiedereinschaltung bis zu 2 Tagen dauern. Dies war im Anfang bei mir der Fall , sodass die BSZ im Monat Januar 2020 anstatt der möglichen 530 kWh elektrischer Energie nur 350 kWh erzeugt hatte.
Ich vermute, dass dies auch bei dir der Fall ist. Achte doch `mal darauf, ob die BSZ jetzt im Januar ständig in Betrieb ist. Nach einer Laufzeit von 45,5 Stunden setzt sie für 2,5 Stunden aus und geht dann wieder in Betrieb.
Wenn deine BSZ im Januar nicht eine elektrische Energie von ca.530 kWh erzeugt hat, liegt es an dem von mir geschilderten Sachverhalt. Die Optimierung der Laufzeit der BSZ lässt sich, ohne eine Änderung im Heizkreissystem, nur mit einem erhöhten W.W.Verbrauch erreichen.
Anmerkung: Die hydraulische Weiche ist außerhalb der Heizungsanlage an einer Wand vor dem Mischer angebaut. Die Vor - und Rücklaufleitugen sind direkt von der Heizungsanlage dort angeschlossen.
Grüße
Hammer 2
Hallo Hammer2,
vielen Dank für Deine Informationen. Jetzt ist mir einiges klarer geworden. Ich hab mal für Dezember 2021 geschaut: da ist die BSZ 655 Stunden in Betrieb gewesen und hat 488 kWh Strom erzeugt. Das ist doch gar nicht so schlecht. Ich warte jetzt mal den Januar ab, ob er das bringt, was Du geschrieben hast. Die Einstellung der Heizkennlinie lass ich mal vorerst bei momentan: Neigung 0,8, Niveau 10.
Viele Grüße,
Roland
Hallo Roland ,
habe gerade etwas Zeit, zu einer Angabe in deinem Bericht vom 4.01.2022 Stellung zu nehmen. Mir scheint da etwas nicht zu stimmen. In deinem Bericht vom 28.12.2021 hast du angegeben, dass die BSZ im Dezember nur 62 m³ Gas bezogen hat. Daraus errechnet sich eine produzierte elektrische Energie von 225 kWh und nicht, wie du angegeben hast, 488 kWh. ( Gasmenge x Brennwert x Wirkungsgrad = 62 x 10,90 x 0,334 = 225 kWh )
Vielleicht klärt sich das ja im Januar auf.
Den Brennwert von 10,90 habe ich angenommen. Er müsste bei dir ähnlich sein.
Viele Grüße
Hammer 2
20.01.2022
Hallo Hammer 2,
ich habe für Dezember nochmal geschaut: die verbrauchte Gasmenge der BSZ war nicht 62m3 sondern 132m3.
Damit ergibt sich nach Deiner oben genannten Formel: 132 x 10,9 x 0,334 = 480 kWh; passt also zur Anzeige des erzeugten Stroms mit 488 kWh.
Im Januar 2022 hab ich auch schon geschaut. Gasverbrauch 142 m3 der BSZ: Rechnerisch müsste sich also eine elektrisch erzeugte Energie von ( 142 x 10,9 x 0,334) 517 kWh ergeben. Die BSZ weist tatsächlich eine erzeugte Energie von 543 kWh aus. Das wäre somit etwas mehr. Aber die Richtung würde schon mal passen.
Viele Grüße
Roland