Guten Tag,
wir haben dieses Wochenende versucht die Leistung unserer Brennstoffzelle zu analysieren, um einen Zwischenstand, was die Verbräuche und die erzeugte Energie betrifft, zu erhalten. Zu Grunde gelegt wurden die Daten vom 1.1.2020 bis zum 15.8.2020.
Gasverbrauch: 1008m³ bei der Therme und 745m³ bei der BZ. (ca. 64 cent/m³ Gaspreis)
Stromverbrauch des Heizsystems: 254kWh (ca. 31 cent/kWh Strompreis)
Aus diesen Werten ergeben sich folgende Kosten:
Gas: Therme - 645,12€, BZ-476,80€
Gesamt: 1121,92€
Dem gegenüber stehen die Werte vom letzten Jahr (1.1.19 bis 15.8.19) ohne BZ:
Gas: 1987,5m³ (1272€)
Diese Kosten im Vorjahr ergeben sich aus den Vorgängergeräten (über 20 Jahre alte Brenntwerttherme (21kW) und ein über 20 Jahre alter Heizkessel (23kW). Diese wurden dann gegen den Vitovatlor PT2 mit einer 32kW-Therme ersetzt.
Erschreckend ist dabei, dass sich die Gaskosten trotz mildem Winter und weniger Heizbedarf (eine Wohneinheit im Haus ist seit Anfang 2020 unbelegt) auf Vorjahrsniveau befinden.
Auf dieser Basis stellt sich die Frage, wie sich der Vitovalor PT2 amortisieren soll.
Das Gerät hat aus der genannten Gasmenge 2493kWh Strom produziert. Hätten wir diesen aus dem Netz bezogen, hätte er uns 772,83€ gekostet. Von dem erzeugten Strom wurden 542kWh ins Netz eingespeist (keine Vergütung) und 1951kWh (604,81€) selbst verbraucht. Abzüglich ist noch der Stromverbrauch des Gerätes von 254kWh (78,74€).
Nach Abzug der Gerätestromkosten liegen die eingesparten Stromkosten nur noch bei 526,07€ (1697kWh). Dem gegenüber stehen 476,80€ Gaskosten. Demnach kostet eine kWh-Strom 31cent!!!
DAFÜR HÄTTE ICH DEN STROM AUCH AUS DEM NETZ BEZIEHEN KÖNNEN!!!
Selbst unter Berücksichtigung der zur Verfügung stehenden thermischen Energie, welche fast nur über Warmwasser abgeführt werden kann, wird die Bilanz nicht besser!!!
Nach dieser Analyse hätten wir auch die Altgeräte behalten und den Strom weiter aus dem Netz beziehen können.
Gar nicht beachtet werden darf dabei der exorbitant hohe Gerätepreis, der sich in den "Schönrechnungen" von Viessmann nach 10 Jahren amortisiert haben soll. Nach der heutigen Bilanz wird dieses NIE der Fall sein.
Liebes Unternehmen Viessmann,
ich bitte Sie dringenst zu einer Stellungnahme!
Wie soll man unter der Beachtung dieser Zahlen Ihr Gerät noch empfehlen können?!
Sollten Sie eine Idee zur vollständigen Optimierung der Situation haben, sodass die Amortisation und die Reduzierung der Kosten (Strom und Gas) doch noch möglich sind, so freue ich mich auf Ihre Rückmeldung!
Bei Fragen stehe ich Ihnen gerne zur Verfügung.
Grüße
Nora
Gegenfrage: Wo steht geschrieben, dass sich so eine Anlage amortisieren soll ?
Es geht wie bei fast jedem Projekt um Klimaschutz und möglichst effiziente Nutzung der Ressourcen. Da kannst bei einer ganz simplen Dämmung eines Hauses anfangen. Rechnet man mal die Kosten, welche eine Dämmung verschlingt, wird einem schnell klar, dass der Eigentümer diese Kosten kaum über die mögliche Ersparnis an Brennstoff reinholen würde.
Oder nimm ein Rentnerpärchen, welche sich für ihren 100l-Warmwasserspeicher eine Solaranlage aufs Dach haben aufschwatzen lassen. Wird sich nie rentieren.
Und hier sind nichtmal Wartungs- und Reparaturkosten berücksichtigt.
Hallo NoraQ,
gerne möchten wir nachfolgend auf dein Anliegen Stellung beziehen.
Da sich eine Heizungsanlage im Normalfall nicht amortisieren kann, rechnen wir in unseren Beispielen immer, wann sich der zusätzliche Invest bei einer Vitovalor im Vergleich zu einer alternativen Heizungsanlage rechnet. Wenn wir uns deine Zahlen anschauen, kommen wir unter einer Annahme von 2500 kWh "normalen" Stromverbrauch ohne Vitovalor in dem angegebenen Zeitfenster auf nachfolgende Werte:
Bei dem Altgerät (Tabelle linke Spalte) würde der "Gasverbrauch" (1.987,5 m³ = 1.272 €) wie angegeben vorliegen. Der für den selbigen Zeitraum angenommene "Stromverbrauch" (2500 kWh = 775 €) würde aus dem Netz bezogen, was in Summe 1.272 € + 775 € = 2.047 € Energiekosten entsprechen würde.
Deine angegebenen Gaskosten (1.121,92 €) der Vitovalor (Tabelle rechte Spalte) haben wir bei unserer Aufstellung übernommen. Für das eingesetzte Gas der Brennstoffzelle bekommt man die Energiesteuer (745 m³ = 40,98 €) zurück erstattet, was hier im Beispiel bei der Summe Gaskosten (1.121,92 € - 40,98 € = 1.080,95 €) berücksichtigt wurde.
Die Stromkosten setzen sich aus der Differenz des selbstverbrauchten Stroms Vitovalor (1.951 kWh = 604,81 €) zu den angenommen Stromverbrauch in punkto Altgerät (2500 kWh = 775 €) zusammen. Die Vergütung für Einspeisung, wo die vermiedenen Netzengelte mit berücksichtigt sind (48,78 €) und die Vergütung Eigenverbrauch (78,04 €) haben wir ebenfalls (Differenz = 170,19 € - 48,78 € - 78,04 € = 43,37 €) abgezogen. So kommen wir in Summe auf 1124,32 € Energiekosten (1080,95 € + 43,37 €), was dein Beispiel angeht.
Hierdurch ergibt sich gegenüber dem Altgerät einen Energiekosteneinsparung (2047 € - 1124,32 €) von ca. 922 € pro Jahr.
Nehmen wir dann an, dass die Vitovalor ca. 11.000 € mehr kostet als ein herkömmlicher Wärmeerzeuger, hat sich der Mehrinvest für die Vitovalor in 12 Jahren ausgeglichen. Zudem hast du was für den Klimaschutz getan und CO² eingespart, was immer größerer Gewichtung bekommt.
Bei der Analyse deiner Anlage ist uns aufgefallen, dass die Brennstoffzelle im Betriebsmodus "Energiemanager Aus" rein thermisch betrieben wird. Hierüber erzielt man zwar hohe Laufzeiten, aber durch die Einspeisung des Stroms in das öffentliche Stromnetz erhälst du nicht die maximale Energiekosteneinsparung. Wenn keine zusätzliche PV Anlage oder Stromspeichersystem vorhanden ist, sollte man die "ökonomische Betriebsvariante" favorisieren. In dem Fall ermittelt die Brennstoffzelle anhand des gelernten Strom-Lastprofils und der erwarteten Laufzeit aufgrund der Speichertemperaturen den optimalen Startzeitpunkt der Brennstoffzelle, sodass sich der Eigenverbrauch maximal erhöht und die Einspeisung ins öffentliche Netz sinkt. 😉
Beste Grüße Robin
@NoraQ, du kaufst das Gas zu teuer ein, 50 ct/m³ ist drin, Vergleichsportale im Internet nutzen. Achtung: Vorkasse abwählen, einmaligen Bonus nicht berücksichtigen.
Im Übrigen wird gerner vergessen, dass der hergestellte Strom kein Abfallprodukt ist, sondern auch dafür Gas benötigt wird, die BSZ wir also mehr brauchen als ein Gasbrennwertkessel.
Gruß
Heizing
Hallo PT2Power,
für Hinweise und Empfehlungen muss zunächst einmal die Anlage über ViCare aufgeschaltet sein und stabilen Empfang über den Router haben. Hier in der Community gibt es einige Tipps zu Einstellungen. Der nachfolgende Link zeigt nur ein Beispiel mit Basics, wenn du meinen Kommentar vom 31.01.2020 sichtest.
https://www.viessmann-community.com/t5/Experten-fragen/Update-Vitovalor-PT2/qaq-p/124513
Auf die Verkaufsgespräche haben wir leider keinen Einfluss. Es gibt eine Vielzahl von Anlagen, wo die Kombination einfach passt. Wenn das bei Euch nicht der Fall ist und das Versprochene nicht einmal ansatzweise erreicht wird, solltet Ihr den betreffenden Berater persönlich aufsuchen.
Beste Grüße Robin